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Auf + Ab himmelwärts – Kultur- und Kirchenradweg Engelskirchen Auf + Ab himmelwärts – Kultur- und Kirchenradweg Engelskirchen

Auf + Ab himmelwärts – Kultur- und Kirchenradweg Engelskirchen

Entfernung in Kilometer
23,9 km
Dauer in Stunden
4–6 Std
Steigung in Höhenmeter
380 Hm
Anzahl der Orte
30 Orte

Tourübersicht

Start Engelskirchen-Oberberg Linie Ziel Schloss Ehreshoven

Charakteristik

Streckentour ländlich Bergisches Land

Streckentour, hauptsächlich durch ländliches Gebiet. Diese Tour durchstreift die Kirchen- und Kulturlandschaft rund um Engelskirchen. Sie erschließt kleine und große Orte mit dem Fahrrad, die für die Gemeinde und die Region prägend waren und sind.

Schwierigkeitsgrad

anspruchsvoll 4–6 Std 380 Höhenmeter

Anspruchsvoll. Größtenteils an der Agger aber auch mit Steigungen links und rechts des Aggertals.

Hintergrund

spirituell kulturell

Idee und Konzept: Diakon Patrick Oetterer
unter Mitarbeit von Dr. Bernhard Wunder und Dr. Udo Wallraf

Redaktion und Texte: Peter Ruland, Diakon Patrick Oetterer, Pfarrer Henning Strunk, Pfarrer Johannes Vogelbusch, Dr. Bernhard Wunder, Gabi Oetterer

Streckenplanung: Josef Hess, Dr. Udo Wallraf

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Engelskirchen: Dr. Thomas Nonte, Tina Docken

ProfilbildUdo Wallraf

Start

Engelskirchen-Oberberg

Start
0 km

Anhang

Ergänzend: „Die Oberbergische Landschaft“
1

+CulturKirche

Kirche
0 km

Oberberg: Con-fluere“ – zusammenfließen
Rad-Pilgerstation an der +CulturKirche Oberberg

Das lateinische Wort con-fluere hat inhaltlich dazu inspiriert, mit der am 11. März 2018 in Engelskirchen-Osberghausen eröffneten +CulturKirche Oberberg neue Wege zu beschreiten. Dabei bleibt die damit identische Gemeindekirche St. Mariä Namen als gottesdienstlicher Ort erhalten. Confluere heißt übersetzt zusammenfließen. In Osberghausen fließen leicht versetzt unterhalb der Kirche, die auf einem wunderbar ins Land schauenden Felsvorsprung liegt, die Flüsse Wiehl und Agger zusammen. Von daher versteht sich auch das Kreuz im Logo des Namens +CulturKirche, das zugleich die Kreuzung bzw. den Zusammenfluss dieser zwei Flüsse und das inhaltliche Konzept der +CulturKirche Oberberg markiert. Alle Menschen guten Willens und aller Couleur sind hier eingeladen, zusammenzukommen, sich auszutauschen und zu begegnen, um vermittels kultureller und spiritueller Veranstaltungen Anregungen für den eigenen Glauben oder beispielsweise das sozial-politische Engagement zu erhalten. Hierzu passt, dass zu dieser Kirche St. Mariä Namen 1937 unter der Herrschaft des Nationalsozialismus die Grundsteinlegung und 1938 die Kirchweihe und Nutzung als gottesdienstlicher Ort erfolgte. Als eine der letzten in der Zeit des Nationalsozialismus errichteten Kirchen in Deutschland war und ist sie insofern auch ein Mahnmal und Bekenntnis zu einem Gott der Liebe, der das Leben in all seinen Facetten bejaht und den Menschen dient, ihnen auf Augenhöhe begegnet und sie nicht beherrscht, sondern ihre Freiheit achtet.

Besonderheiten

Mittlerweile hat sich hier auch eine +Jugend-CulturKirche gegründet und es geschieht folgerichtig, dass hier nun weiter eine Fahrrad-Pilgerstation aufgebaut wird. Dies erfolgt in guter und enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Engelskirchen und den evangelischen Pfarreien Ründeroth und Engelskirchen. An diesem Ort der Stille und der Kraft nimmt der Pilgerradweg „Auf+Ab“ – himmelwärts seinen Ausgang, um über zahlreiche kirchliche und kulturelle Stationen sein Ziel in der Kommende Ehreshoven zu erreichen. Mit der Errichtung einer RadPilgerStation greift die +CulturKirche Oberberg einen seit Jahren stetig wachsenden gesellschaftlichen Trend auf und verbindet damit das Anliegen, sich an der Schöpfung zu freuen und diese zu bewahren.

Hinweis

St. Mariä Namen, Em Depensiefen 4, 51766 Engelskirchen-Osberghausen
www.culturkirche-oberberg.de +
www.rheinland-pilgern.de/tour/294/auf-ab-himmelwaerts-kultur-und-kirchenradweg-engelskirchen

Ansprechpartner/in:
Diakon Patrick Oetterer 01520-1642051
Gabi Oetterer 01754225698
Der Schlüssel kann bei Bedarf im Pfarrhaus oberhalb der Kirche – Em Depensiefen 6 - abgeholt werden.

Anhang

Ergänzend: „Über das Radfahren: Der Engelskirchener Fahrrad-Song“
2

Friedhofskapelle

Kapelle
0,3 km

Oberberg: Ein wundervoll friedvoller Ort – Der Friedhof Osberghausen
Der Friedhofspflegeverein Osberghausen e.V. wurde im März 2013 gegründet. Er übernahm die Pflege dieses kommunalen Friedhofs. Zuvor ging die Gemeinde Engelskirchen in der Friedhofspflege neue Wege und übergab aus wirtschaftlichen Gründen hier und andernorts die Pflege einiger Friedhöfe in private Hände. Zahlreiche Osberghausener motivierte dies dazu, sich mit großem Einsatz pflegerisch um diesen zur Trauer und zum Verweilen einladenden Waldfriedhof und die dort ruhenden Verstorbenen zu kümmern. Mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Engelskirchen halten sie seitdem dankenswerterweise diesen beschaulichen Ort der Erinnerung zugänglich, einladend und lebendig. Ein gelungenes Beispiel ehrenamtlichen Engagements.

Der Friedhofspflegeverein Osberghausen wurde im März 2013 gegründet, nachdem die Gemeinde Engelskirchen beabsichtigte, die Gemeindefriedhöfe in Schnellenbach, Wallefeld/Wahlscheid und Osberghausen aus wirtschaftlichen Gründen zu schließen.
Dann hätten keine weiteren Bestattungen auf diesen Friedhöfen mehr stattgefunden, sondern man hätte nur noch die Ruhefristen der vorhandenen Grabstellen ablaufen lassen.

Dies bewegte zahlreiche Ehrenamtliche in Osberghausen dazu, eine Friedhofspflegeverein zu gründen und die Gestaltung des wunderschön in der Natur gelegenen Friedhofes eigenverantwortlich zu übernehmen und dabei von der Gemeinde Engelskirchen finanziell unterstützt zu werden.

Besonderheiten

Die künstlerische Gestaltung der Trauerhalle Osberghausen durch die Künstlerin Gabi Oetterer
Ein Besuch dieses Ortes lohnt aber auch darum, weil hier die Künstlerin Gabi Oetterer mit ihrem dreiflügeligen Bild, Triptychon genannt, einen berührend-kreativ-nachdenklich Ort der Begegnung von Tod und Leben geschaffen hat. Im Sommer 2014 wurde sie von den Verantwortlichen des Pflegevereins für die Neugestaltung der Trauerhalle gewonnen. Ziel der Umgestaltung war es, dem Raum eine warme Atmosphäre zu verleihen, damit sich die Trauernden in ihrem Schmerz angenommen und getröstet fühlen. Dementsprechend entwickelte Sie ein Farbkonzept für den Raum und gestaltete für die Vorderseite des Raumes ein großes Bild. Sowohl geschlossen als auch geöffnet spricht es den Trauernden Trost und Mut zu. Tröstend ist die dargestellte Anwesenheit und Betroffenheit all derjenigen, die sich als Gemeinschaft um den verstorbenen Menschen versammelt haben, um Abschied zu nehmen. Eine Aussparung der äußeren Flügeltüren in Form eines Kreuzes und eines Kreises deuten sowohl auf den Leidensweg Jesu als auch mit dem Sonnensymbol auf dessen Auferstehung hin. Der ausgesparte Kreis, die Sonne, ist als Symbol des Lichtes auch ein Hinweis auf Gottes unzugängliches, ewiges Licht und seine Liebe zu uns Menschen. Die hebräischen Schriftzeichen im Bild ergeben den Namens Gottes nach jüdisch-christlichem Glauben: „Ich bin der, der da ist“, (Buch Exodus 3,14), der immer stärkend, heilend und helfend bei uns ist. „Die Liebe zu einem Verstorbenen lebt über den Tod hinaus weiter. Mein Anliegen ist es, mit diesem Bild Trost und Hoffnung in der direkten Berührung mit dem Tod zu spenden.“ Vertiefende Hinweise finden sie auf ausliegenden Tafeln in der Trauerhalle. (Gabi Oetterer, Künstlerin/Kunsterzieherin – www.gabi-oetterer.de).

Hinweis

Ansprechpartner Besuch Friedhof und Trauerhalle Osberghausen:

Berthold Mönnighoff 0151 / 75021952
Patrick Oetterer 01520 / 1642051
Gabi Oetterer 0175 / 4225698

3

Ehemalige Evangelische Kirche

Kultur
1,5 km

Osberghausen: Die Evangelische Kirche in Osberghausen hat eine kurze, aber bewegte Historie. Durch den Zuzug zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebener wuchs die Zahl der Gemeindemitglieder so stark an, dass sich die Kirchengemeinde Anfang der 50er Jahre zum Bau einer evangelischen Kirche in Osberghausen entschloss.
So wurde die Kirche 1955 eingeweiht und erhielt Anfang der 60er Jahre auch eine eigene Orgel. Dazu kam im Jahr 1981 noch ein eigenes Gemeindehaus. Doch nach Jahrzehnten eines lebendigen Gemeindelebens war die Kirchengemeinde schließlich aufgrund sinkender Gemeindegliederzahlen gezwungen, den Gemeindebezirk Osberghausen aufzulösen und die Kirche im August 2007 zu entwidmen.

Neuer Eigentümer wurde der im Jahr 2011 der Unternehmer Gerd Lony, der für eine vollständige und detailgetreue Renovierung des ganzen Komplexes sorgte.

Mittlerweile können die Räumlichkeiten der Kirche – inklusive Orgel – für Veranstaltungen, Feste, Konzerte u.ä. angemietet werden. Zudem beherbergt die ehemalige Kirche auch eine Kunstausstellung.

4

Ausgleichweiher Wiehlmünden

Kultur
2,5 km

Oberberg: Der Stauteich wurde im Rahmen des Wasserwirtschaftsplanes des Kreises Gummersbach 1929 – 1930 zur Regulierung der Agger gebaut. Er diente zur Wasserspeicherung und kontrollierten Abgabe des Stauwassers an die Agger.

Die Aggertalsperre bei Dümmlinghausen regulierte mit Stauweihern im Verlauf der Agger ab 1930 die Wassermenge des Flusses. Dadurch stand den mit Wasserkraft betriebenen Betrieben immer eine ausreichende Betriebskraft zur Verfügung.

Daneben fungierten die Aggertalsperre und die Stauweiher als Reservoire, um einen Teil des Hochwassers zurückzuhalten bzw. kontrolliert abfließen zu lassen. Die Kraftwerke der größeren Stauweiher im Lauf der Agger erzeugten und erzeugen bis heute Strom.

5

Hubertuskreuz

Wegkreuz
4,3 km

Ründeroth: Das Bergische Land ist reich an Weg- und Feldkreuzen. Sie sind Zeugen der tiefen und innigen Verbundenheit der Gläubigen mit dem Herrgott als dem Schöpfer, Erhalten und Segensspender der Heimat und erinnern den Wanderer und Radpilger an Gott als den gütigen Vater und barmherzigen Richter.

6

Trauerhalle des kommunalen Gemeindefriedhofes Ründeroth

Kultur
4,6 km

Ründeroth: Die Trauerhalle in Ründeroth ist als Abschiedsraum in drei Themenbereiche unterteilt und künstlerisch neu gestaltet worden. Sie steht unter dem Motto „In Liebe und Geborgenheit Abschied nehmen“ -
Eine zentrale lichtvolle gelbe Wandfläche sowie sieben farbige Säulen zu beiden Seiten, bilden den Rahmen für den Mittelpunkt der Abschiedsfeier. Die Farbigkeit steht in Beziehung zu Vielfalt und Individualität der Verstorbenen. Die Säulen verbinden Himmel und Erde, das Diesseits und das Jenseits. Im Zentrum steht das warme Licht, das uns empfängt. Symbolisch für den Eintritt in das Leben schließt sich ein Farbverlauf von der Decke bis zum Boden in Blau und Türkistönen an. Dies erinnert an die Taufe. Ein weiterer Verlauf in dunklen violetten Tönen steht für das Leiden, den Tod und die Trauer.
Ein Bilderzyklus zu den sieben Tagen der Schöpfung bildet an den Seitenwänden den Rahmen um die Trauergemeinde. Wir alle sind Teil der Schöpfung und tragen Mitverantwortung für sie. Geboren werden, leben und sterben gehört zu ihrem Wesen, dem auch wir unterworfen sind. Abdrücke einer Hand, dargestellt auf dem Bild des sechsten Schöpfungstages, stehen so für die Erschaffung des Menschen als ein Teil der Schöpfung. Dies lässt erkennen, wie wir mit der Schöpfung umgehen sollten, berührend nicht zerstörend.
Auf der Rückwand der Trauerhalle ist als Drittes auf einer Seite ein zartes, schwebendes Kreuz in Gold zu sehen. Es trägt den Hinweis auf einen Gott, der nach Exodus 3,14 immer für uns da ist. Ein angedeutetes Tor auf der anderen Seite, steht nach Johannes 10,9 für: „Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden zum Leben.

Besonderheiten

Entworfen und umgesetzt wurde die Neugestaltung von der Kunstpädagogin und Künstlerin Gabi Oetterer: „Farbe verändert die ´Aussage` eines Raumes. Unser Unterbewusstsein verknüpft mit Farbe bestimmte Empfindungen und Assoziationen. Trauer und Schmerz gehören zum Leben und prägen auch den Abschied von unseren geliebten Menschen. Vielleicht gelingt es durch eine wohltuend gestaltete Umgebung, Trost zu spenden und den Verstorbenen eine letzte Ehre zu erweisen. Jedes Leben hat einen tiefen Sinn.“

7

Kirche St. Jakobus

Kirche
4,9 km

Ründeroth: Eine der von Köln aus gegründeten Urpfarreien im Oberbergischen ist die heutige evangelische Kirche von Gummersbach (Ersterwähnung 1109 n. Chr.), von wo aus die Verbreitung des christlichen Glaubens dann in unseren Breiten weiter erfolgte und wovon sich St. Jakobus Ründeroth trennte, um eigenständig zu werden und die Gläubigen nicht mehr so weite Wege nach Gummersbach zu den Gottesdiensten gehen zu hatten. Anscheinend war die Anzahl der Gläubigen derart gewachsen, dass eine neue Pfarrei entstehen konnte. Im Jahr 1174 wird der Ort Ründeroth erstmals urkundlich erwähnt. Der ev. Pfarrer Meyer-Hermann schrieb im Jahre 1910 in seinem Buch ´Ründeroth in alter und neuer Zeit`: „Eine Folge der Abtrennung der Kapelle Ründeroth von Gummersbach und die gleichzeitige Erhebung zu einer Pfarrkirche war der Bau einer neuen Kirche. Wie die alte Kapelle beschaffen gewesen, wo sie genau gestanden hat und wann sie gebaut worden ist, darüber fehlt jede Nachricht. Wie die später erbaute Kirche, so hat wahrscheinlich auch die erste Kapelle den Namen des hl. Apostels Jakobus des Älteren zum Patron gehabt.” Dieser Name hat sich auch über die Reformation hinweg erhalten und ist später, als die Kath. Kirche 1866 gebaut wurde, auf diese neue Kirche übertragen worden.

Besonderheiten

Der Ort Ründeroth wurde erstmals 1174 n. Chr. als zinspflichting vom Severinsstift in Köln erwähnt. Um 1552 nahm Ründeroth die lutherische Lehre an.
Die katholischen Christen nahmen im 19. Jh. besonders mit dem Anschluss des Ortes an das Eisenbahnnetz an Zahl so zu, dass ein eigener Kirchbau erforderlich wurde. Der Betsaal wurde zum 1. Januar 1859 fertiggestellt. Am 2. Mai 1859 erfolgte die Einsegnung.

Hinweis

Öffnungszeiten:
täglich 8.00-18.00 Uhr (Sommer)
täglich 9.00-17.00 Uhr (Winter)

Kontaktadresse:
Pastoralbüro Engelskirchen,
Burger Weg 7, 51766 Engelskirchen
Telefon:02263 3856
Fax:02263 801229
pastoralbuero[æt]engels-kirchen.de.

wwwengels-kirchen.de

Anhang

Ergänzend: „Die Kath. Kirche St. Jakobus Ründeroth“
8

Evangelische Kirche

Kirche
5,1 km

Ründeroth: Im Ortskern von Ründeroth gelegen blickt die Evangelische Kirche auf eine rund 850-jährige Geschichte zurück. Was heute die Bundesstraße und Marktplatz ist, umgab die Kirche früher als Friedhof, an dessen Rand sich später die Besiedlung des Dorfes Ründeroth anschloss. Im Laufe der Jahrhunderte gab es immer wieder große bauliche Veränderungen – die letzte große Restaurierung liegt wurde erst vor wenigen Jahren beendet. Drei der fünf Kirchenglocken läuten seit 500 Jahren.

Deutlich jünger sind die sechs Fenster im gotischen Querschiff der Kirche. Sie bieten einen eindrücklichen Rundgang durch die biblische Geschichte von der Schöpfung bis hin zu Pfingsten. (Fenster 1: Schöpfung, Fenster 2: Versuchung Jesu; Fenster 3: Weihnachten; Fenster 4: Passion, Fenster 5: Ostern; Fenster 6: Pfingsten). Sie sind herzlich eingeladen, einmal zu schauen, wie viele biblische Geschichten und Motive sie erkennen können.

Besonderheiten

Spektakulär ist die Entdeckung eines winzigen Widder- und Ochsenkopfes an einem Säulenkapitell in der linken Schallöffnung an der Südseite des Turms. Diese Steinmetzarbeiten sind bisher einzigartig und könnten aus einer Laune des Steinmetzes heraus entstanden sein.

9

Kirchliche Urzelle

Kultur
5,8 km

Urzelle der Kirche im Raum Ründeroth: Ab 900 – 1000 n.Chr. begann die Besiedlung des Bergischen Landes und die Christianisierung der Bewohner. Dies war eine mühselige Arbeit. Auf den Wegen durch den Urwald der bergischen Höhen boten sich für die Missionare Stellen an, die die Wanderer passieren mussten, z. B. der Abstieg ins Tal zur Furt bei Ründeroth. Und vielleicht ergaben sich dabei Situationen, in denen die Mönche oder Missionare Gespräche mit Wanderern über Gott und die Bibel führen und praktische Hilfen bei Fragen und Problemen leisten konnten.

Vor dem Abstieg in das Ründerother Tal befinden sich noch heute auf dem Berge, dem kleinen Ortsteil Hardt (bedeutet Wald, Wäldchen), am Beginn der Wallefelder Straße, einige Gebäude mit rd. 15 Einwohnern. Es ist der Wiedenhof. Er war das frühere Pfarrgut, das den Unterhalt des Pfarrers sicherstellen musste. Die Umgebung ließ sich vom Pfarrer bewirtschaften, im Gegensatz zu den sumpfigen Flächen im Tal der Agger. Bei Hochwasser suchte sich dort der Fluss häufiger ein neues Flussbett. Übrigens existiert neben dem Pfarrhaus noch ein altes Steinhaus aus dem Mittelalter, vielleicht ein Burghaus. Der Walbach, in der Nähe des Pfarrguts, lieferte das benötigte Wasser gefahrlos für Mensch und Tier.

Die Lage des Pfarrgutes auf der Höhe lässt darauf schließen, dass eine größere Kapelle (zunächst aus Holz) im Tal in der Nähe der Furt gestanden haben muss. Deren Alter ist jedoch genauso unbekannt wie der Standort der ersten Kapelle.

Das heutige, sehr schön restaurierte Gebäude des Wiedenhofes ließ Pfarrer Johann Leopold Goes 1783 errichten. Die damaligen Bevölkerungszahlen im 19. Jahrhundert waren sehr niedrig: 1809 lebten im Ort Ründeroth 421 Menschen, davon nur 19 Katholiken. Aber schon 1859 waren die Katholiken zahlenmäßig so angewachsen, dass die Gemeinde St. Jakobus gegründet werden konnte. 1866 begann der Bau der neuen katholischen Kirche. 1893 musste sie erweitert werden.

Für den enormen Zuzug war übrigens die preußische Eisenbahn bis zum 1. Weltkrieg „verantwortlich“ (Das Eisenbahnpersonal war überwiegend katholisch).

10

Evangelische Kirche

Kirche
7,6 km

Schnellenbach: Die Zuzüge von Flüchtlingen und Vertriebenen in der Nachkriegszeit hatten Schnellenbach wachsen lassen, so dass der Ort in den 60er Jahren eine eigene Kirche bekam. Das auffälligste Merkmal der 1966 eingeweihten Kirche ist ihre Zeltform. Diese erinnert an das Motiv des wandernden Gottesvolkes und an die Herausforderung für die Kirche, beweglich und „unterwegs zu den Menschen“ zu bleiben.

Das Innere der Kirche ist sehr schlicht mit viel Holz gestaltet. Durch die daraus resultierende gute Akustik ist das Gotteshaus auch ein beliebter Ort für Musik – und Konzertveranstaltungen. Ein kupfernes Kreuz an der Stirnwand ist raumbestimmend. Die Hauptstücke Altar, Kanzel und Taufstein sind aus demselben graugrünen Stein gefertigt. 2021 wurden erstmals die Kirchenbänke durch Stühle ersetzt.

11

Katholische Filialkirche Hl. Familie

Kirche
10,4 km

Hardt: "An dieser Stelle möchte ich gerne eine Kirche bauen ... ", dies sagte Pfarrer Mariano Graf von Spee, der damalige Pfarrer der Hauptpfarrei in Engelskirchen St. Peter und Paul, dem damaligen Pfarrvikar Msgr. Rolf Breitenbruch bei einer Besichtigung des Geländes, auf dem dann folgerichtig die Filialkirche Hl. Familie erbaut wurde. Das Plateau auf dem die beiden damals standen, gehört zum Ortsteil Hardt. Der Ort liegt rund ein Kilometer östlich von Engelskirchen. 1483 wurde er das erste Mal urkundlich erwähnt, und zwar in einer Abrechnung des Fronhofes Lindlar. Die Grundsteinlegung der katholischen Kirche erfolgte 1965. Die Kirche verfügt über ein zweistimmiges Geläut. Sie wurde nach Plänen des Kölner Architekten Gerhard Derda erbaut, 1968 erfolgte die Weihe. Die qualitätvollen Betonglasfenster entwarf Maximilian Bartosz aus Konstanz. Nach dem II. Weltkrieg stand schon Mitte März 1952 das Vorhaben eines Kirchenbaus auf der Tagesordnung. Ein Kirchenbauverein wurde gegründet. Ein Begeisterter und Begeisternder der ersten Stunde, der dieses Ziel nie aus den Augen verlor und es umsetzte, war Josef Schwiek. Das Engagement der Hardter Bürger war groß. Er verließ die Hardter Gläbigen auch nicht als Frust eintrat, denn ein erster Turm der Kirche stand schief und musste wieder abgerissen werden. Ein Schildbürgerstreich der Erbauer.
Im Mauerwerk der nach Westen vorspringenden Ecke des Turmes, weist reliefartig der Stein mit drei Köpfen auf das Patronat der Heiligen Familie hin und auf das Jahr der Erbauung „A. D. 1965". Auf einem etwa 4200 qm Gelände, das leicht nach Süden hin abfällt, entstanden nacheinander die geplanten Gebäude Kirche, Sakristei, Vikarie, ausgeführt aus Lindlarer Bruchstein und mit Schiefer gedeckten Dächern. Die Kirche ist mit fünfeckigem Grundriss und mit fünfeckigem Turm, weithin sichtbar und über das Tal der Agger hinweg grüßend. Der Turmhelm wurde am 31. Mai 1967 auf die Mauerkrone aufgesetzt. Nur ein Jahr später, am 1. Mai 1968, kam der damalige Nuntius Erzbischof Corado Bafile zur Kirchweihe auf die Hardt.

Besonderheiten

Beim Betreten der Kirche fällt das große Bronzekreuz an der Altarwand auf, das aus den Bruchsteinen herauszuwachsen scheint. Bunte Lichtreflexe spiegeln auf dem Grau der Steine die Farben der Fenster im Altarraum wieder und wecken die Aufmerksamkeit des Betrachters: rechts neben dem Tabernakel spielen Vögel im Geäst eines Baumes und weisen auf das Gleichnis hin, in dem das Wachstum der Kirche mit dem kleinen Senfkorn
verglichen wird, das heranreift und zu einem großen Baum wird, in dem die Vögel des Himmels ihre Nester bauen. Gegenüber erkennt man den brennenden Dornbusch, vor dem Mose in der Wüste die Begegnung mit dem lebendigen Gott geschenkt wurde. Statt des Feuers hat der Bildkünstler eine große weiße Scheibe in den Dornbusch gesetzt, eine Hostie: hier an dieser Stelle, in dieser Kirche begegnen wir dem lebendigen Gott im Brot des Lebens. Bemerkenswert ist draußen vor der Kirche noch ein großes Holzkreuz und ein Altar und Ambo aus Stein. Geschaffen hat Sie der Engelskirchener Künstler Jürgen Müller für eine sogenannte Zeltkirche. Diese Zeltkirche wurde veranstaltet, um vor mehr als zwei Jahrzehnten die verschiedenen Pfarreien des damals neu gegründeten Seelsorgebereiches Engelskirchen zusammenwachsen zu lassen. Ob die Kirche für die weiteren Jahrzehnte ein offenes Gotteshaus bleibt, hängt davon ab, ob priesterliche Dienste zur Verfügung
stehen und ob auch weiterhin die Kirche mit ihrem zum Himmel weisenden Turm als Hinweis verstanden und angenommen wird, Gott inmitten der Menschen und ihrer Welt zu akzeptieren, zu verehren und ihn als Grundlage aller Wirklichkeit und Schöpfung zu erkennen.

Hinweis

Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 16 Uhr.

Kontaktadresse:
Pastoralbüro Engelskirchen
Kath. Pfarramt St. Peter und Paul
Burger Weg 7
51766 Engelskirchen

Telefon: 02263 / 3856
Mail: pastoralbuero[æt]engels-kirchen.de

www.engels-kirchen.de

12

Gedenkstätte für die Opfer der Kriege

Kultur
11,2 km

Engelskirchen: Nach dem 1. Weltkrieg wurden in vielen Gemeinden Deutschlands Erinnerungsstätten an die gefallenen Soldaten errichtet. In Engelskirchen forderte die Bevölkerung 1924 ebenfalls eine Gedenkstätte für die Gefallenen. Die Gemeinde kaufte 1925 ein Grundstück auf dem Reckenstein, das durch seine Lage gut gesehen und einen weiten Überblick über Engelskirchen und die angrenzenden Täler erlaubte.
Die Kosten für das Denkmal selbst überstiegen die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde bei weitem. 1928 erfolgte ein Spendenaufruf an die Bevölkerung, dessen Ergebnis jedoch weit unter den Erwartungen lag. Erst 1935 kam wieder Bewegung in das Projekt, da die Gemeinde Geld- und Sachmittel zur Verfügung stellte. Inzwischen hatte sich auch ein Verein gegründet, der das Projekt unterstützte. 1936 wurde das für den Bau des Ehrenmals vorgesehene Grundstück durch eine Straße erschlossen, gerodet und eine größere Fläche planiert. Eine ca. 10m hohe, quadratische Säule aus Bruchsteinen und links und rechts der Säule halbkreisförmige Mauern wurden errichtet und bildeten das eigentliche Mahnmal. Dahinter lag eine leicht ansteigende Freifläche für Veranstaltungen und Aufmärsche. An den Mauern wurden 3m hohe Sandsteintafeln mit den Namen der Gefallenen der Vereinigungskriege und des 1. Weltkrieges angebracht. Auf der Säule wurde ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen aufgesetzt. Das Ehrenmal wurde im Nationalsozialismus zu Aufmärschen und größeren Versammlungen genutzt. Das Denkmal auf dem Reckenstein erlaubte damals einen weiten Blick auf Engelskirchen und die angrenzenden Täler, da es weder die heutige Bebauung noch den Baumbewuchs gab.

Besonderheiten

Nach dem II. Weltkrieg wurde im Zuge der Entnazifizierung der Adler entfernt. Eine weitere Verwendung war wegen der Erstellung durch die Nationalsozialisten und deren Parteiveranstaltungen stark ideologisch vorbelastet.
In den 1950er Jahren sollte das Gelände auf dem Reckenstein zu einem Gedenkpark mit einem Rundgang erweitert werden. Dieser Plan scheiterte an den Kosten.
Das Ehrenmal verfiel trotz zwischenzeitlicher Renovierung zunehmend auf Grund der erheblichen Wiederherstellungskosten. Schließlich beschloss der Gemeinderat Engelskirchen, ein Mahnmal für den Frieden auf dem Kommunalfriedhof in Engelskirchen zu errichten. Dort befand sich bereits eine Kapelle als Gedenkstätte für die zivilen Opfer des II. Weltkrieges (über 300 Tote der Bombenangriffe in unserer Gemeinde). Die Gedenkstätte wurde mit den Gefallenen der Kriege aus Engelskirchen vereint und steht von nun an als Mahnmal für den Frieden. Hier finden heute zentral Gedenkveranstaltungen der Gemeinde statt.

13

Wegekreuz Schulberg

Wegkreuz
12,1 km

Hardt: Seit langen Jahren gehört das Hochkreuz auf der Hardt zu den christlichen Glaubenszeichen unter freiem Himmel. Heute fällt es durch seine liebevoll gepflegte Umlage sofort ins Auge.
Seit 1849 steht es, gemeißelt aus heimischem Sandstein, auf der Hardt bei Engelskirchen. Ursprünglich befand es sich, an einer Stelle in der Nähe des heutigen Standortes, an einem Weg, der bergan in die Felder oberhalb der Ortschaft Hardt führte.
Das Steinkreuz diente für die Bauern und Wanderer als Möglichkeit, ein Gebet im Freien zu verrichten, sei es, um Beistand für die tägliche, schwere Feldarbeit oder als Schutz bei der Reise zu erbitten.
Nachdem die Bebauung der Hardt weiter fortschritt, wurde der Weg vermutlich eingezogen. Jedenfalls ist er in der Örtlichkeit heute nicht mehr zu erkennen.
Seine neue Heimat fand das Kreuz auf dem Grundstück der Familie Schwamborn. Sie pflegt seit Jahren liebevoll das christliche Erbe unserer Vorfahren.

Rast

Gastronomie
12,2 km

Hardt: Café Felder, Hardter Hof

14

Wegekreuz

Wegkreuz
13,2 km

Miebacher Weg

15

Grab der Familie Engels

Kultur
13,8 km

Evangelischer Friedhof Engelskirchen

16

Villa Engels

Kultur
14,2 km

Engelskirchen: Mit dem Bau seiner Villa setzte Friedrich Engels, Kaufmann aus Barmen, neben der Errichtung seiner Baumwollspinnerei in Engelskirchen ein sichtbares Zeichen für den Anbruch eines neuen Zeitalters in der Region, die bisher von Erzförderung, Eisengewinnung und – bearbeitung gelebt hatte. Seine 1837 gegründete und bis 1845 errichtete Baumwollspinnerei florierte endlich, und so begann er mit dem Bau der Villa im Aggertal, die so ganz anders war. Das Steinhaus unterschied sich deutlich von den bekannten bergischen Fachwerkhäusern mit ihrer Schieferverkleidung und den grünen Schlagläden. Die Engelssche Villa symbolisierte den gesellschaftlichen Aufstieg erfolgreicher Bürger, die durch Handel reich geworden waren. Nur die Adelsfamilien in Ehreshoven und Alsbach mit ihren Schlössern aus Stein konnten noch mithalten.
Die Villa liegt in einer großzügig geschnitten Parkanlage an der Agger und gliedert sich in einen mächtigen zentralen Hauptblock mit einem dreieckigen Giebel und zwei flankierenden Wohntrakten.
Das neo-klassizistische Bauwerk verzichtet auf glänzenden Pomp. Vielmehr beeindruckt die schlichte klassizistische Hausfront ohne große Verzierungen. Gleichzeitig entdeckt der aufmerksame Betrachter sparsam verwendete gusseiserne florale Elemente am Balkon über dem Eingang sowie an den Balustraden.
Den Mittelteil, der die beiden Trakte symbolträchtig überragt, bewohnte die Familie des Fabrikherrn und ist durch die repräsentative Eingangstür zu betreten. Ein schmaler Balkon im ersten Stock über der Eingangstür erlaubt den Blick auf die Einfahrt von der Chaussee. Die Hausfront wird an beiden Enden durch Erkerbauten abgeschlossen. Auf der Rückseite der Villa fällt der dortige zentrale Erkerbau auf, der ein deutliches architektonisches Zeichen setzt.
Die beiden Nebentrakte waren für die Familien der Kinder reserviert und wurden durch je eine Tür von der Seitenfront her betreten.
Dieses große Gebäude konnte nur mit einer Dienerschar betreut werden. Diese lebte im Kellergeschoss und unter dem Dach.

Besonderheiten

Das mächtige Gebäude liegt in einem gewissen Abstand, getrennt durch einen Riegel des Kutscherwohnhauses mit Remisen, vom eigentlichen Produktionsbereich. Für die Belegschaft bedeutete dies, dass der Chef jederzeit in der Fabrik erscheinen konnte, um sich Einsicht in sein Geschäft zu verschaffen. Durch die Nähe seiner Villa entstand ein Gefühl der unsichtbaren Gegenwart des lebensbestimmenden Patriarchen.
Die Villa war bis zum Zerfall des kommunistischen Weltreiches ein „Pilgerziel“ für die kommunistische Welt. Zahlreiche Besucher aus China und der Sowjetunion machten auf ihrer Rundreise durch Europa hier Halt. Friedrich Engels jun. jedoch war nachgewiesener Maßen in diesem Prachtbau nur äußerst selten zu Familienbesuch.

Hinweis

Hinter dem Gebäudekomplex befindet sich die wunderschöne Engels-Allee, übwer die wir das Engels-Gelände besuchen.

Anhang

Ergänzend: „Das Engels – Gelände mit Villa Engels, Engel - Museum und LVR Industriemuseum Schauplatz Engelskirchen“
17

Das Engel–Museum und das LVR-Industriemuseum auf dem Rathausgelände

Kultur
14,7 km

Engelskirchen: Das 1. Deutsche Engel-Museum wurde 2015 vom Engelverein e. V. in Engelskirchen gegründet, nachdem der passionierte Engel – Sammler Johann Fischer dem Verein seine ca. 15.000 Sammelstücke vermacht hatte. Das Museum zeigt in der ehem. Schlosserei der Fa. Ermen & Engels auf mehr als 140 qm über 2.000 Engel, Bildwerke und Bücher. In sieben Abteilungen werden Themen zu den verschiedensten Aspekten des Engelglaubens, z. B. Geschichte, Religion, Volksgläubigkeit, dargestellt. Der Engel – Verein präsentiert die größte Engel – Sammlung der Welt. Dies ist offiziell durch den Eintrag im „Guinness-Buch der Rekorde“ festgestellt worden.

Etwa 100 m gegenüber befindet sich in der ehem. Textilfabrik Ermen & Engels der Schauplatz Engelskirchen des Rheinischen Industriemuseums. Hier findet der interessierte Museumsbesucher eine vollständige Wasserkraftanlage der alten Firma sowie interessante Informationen über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen am Ort.

Wechselnde Sonderausstellungen bieten weitere Möglichkeiten, in Geschichten und Geschichte von damals einzutauchen.

Ein Rundgang durch das frühere Firmengelände, auch entlang der Agger, rundet den Besuch ab – s.a. Engels-Villa auf dem Fabrikgelände.

18

Evangelische Kirche

Kirche
14,7 km

Engelskirchen

Anhang

Ergänzend: „Die evangelische Kirche in Engelskirchen“
19

Wegekreuz Edmund-Schiefeling-Platz

Wegkreuz
15,2 km

Engelskirchen

Besonderheiten

Der Platz ist nach Edmind Schiefeling benannt, einem einen katholischen Zeitungsverleger aus Engelskirchen, der entschlossen und mutig sich dem NS entgegenstellte. Er wurde, wie alle Widerständler, beleidigt, bedroht, sein Verlag, der sein Lebenswerk war, wurde ihm weggenommen. Edmund Schiefeling wurde 1. Bürgermeister von Engelskirchen nach dem II. Weltkrieg. In der Ratssitzung 1947 brach er zusammen, als es um die Neugestaltung Engelskirchens ging. Tage später erlag er seinem Herzinfarkt. -

Hinweis

Planer des Edmind Schiefeling-Platzes war der Kölner Architekt Riphahn (Weiße Siedlung, Opernhaus, Bastei u.a.), der in Engelskirchen gegen Ende des Krieges Schutz vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten suchte und ein Architekturbüro unterhielt.

20

Hl. Johannes Nepomuk

Bildstock
15,6 km

Engelskirchen: Nur wenige können sich heute als Besitzer einer alten Heiligenfigur am eigenen Haus rühmen. In Engelskirchen in der Horpestraße 5 ist dies aber der Fall. An der Hausfassade in etwa 3 m Höhe thront auf einem kleinen Podest die etwa 50 cm große Steinfigur des heiligen Nepomuk. Er gilt allgemein als Brückenheiliger und als Helfer gegen Wassergefahren. Auch als Schutzheiliger gegen Reiseunbill wurde er angerufen.
Der später heilig gesprochene Nepomuk wurde im heutigen Tschechien 1350 n. Chr. geboren und starb als Priester 43 Jahre später den Märtyrertod. Der damalige König Wenzel ließ Nepomuk in der Moldau bei Prag ertränken, weil der Priester sich standhaft weigerte, für den König das Beichtgeheimnis zu brechen.
Wie kam nun der heilige Nepomuk an die Fassade des Hauses in der Horpestraße in Engelskirchen? Eine mögliche Erklärung liegt darin, dass das Haus dicht am Horpebach liegt, der das gesamte Horpetal entwässert und bei Starkregen dann auch bedrohlich viel Wasser führt. Die Gefährdung des Hauses durch Hochwasser scheint also durchaus gegeben. Die in unmittelbarer Nähe vorbeifließende Agger verursachte im Herbst und Winter durch regelmäßig auftretende Fluten im gesamten Aggertal Überschwemmungen der Uferflächen in Millionenhöhe - bis zum Bau der damals zweitgrößten deutschen Aggertalsperre in der Nähe von Dümmlinghausen 1930.
In unmittelbarer Nähe der Mündung des Horpebaches existierte seit Jahrhunderten eine Furt durch die Agger. Sie gehörte zu einem überörtlichen Handelsweg (neben anderen), der aus Köln über Lindlar und Engelskirchen nach Drabenderhöhe und von dort ins Siegtal führte. Da der heilige Nepomuk auch zur Abwehr von Reisegefahren angerufen wurde, scheint die Statue am Haus in der Horpestraße früher für viele Reisende deshalb von großer Bedeutung gewesen zu sein. Schließlich passierten die Reisenden das Haus von und nach Lindlar in beiden Richtungen. Die heutige Straße nach Lindlar existierte noch nicht. (Sie wurde erst im 19. Jahrhundert gebaut.)
In der heutigen Örtlichkeit lässt sich die Furt bei Niedrigwasser auf der linken Uferseite noch erkennen. Beim Bau der Eisenbahn 1880 wurde die rechte Uferseite der Agger im Ortsbereich mit einer durchgehenden Bruchsteinmauer befestigt und in den heutigen Zustand versetzt.

21

St. Peter und Paul

Kirche
15,8 km

Engelskirchen: Von der Kath. Kirche St. Peter und Paul steht von der romanischen Kirche aus dem 13. Jahrhundert nur noch der markante und weithin sichtbare Westturm. 1878 wurde das Langhaus aus derselben Zeit des romanischen Turmes abgerissen und ein neues errichtet. Pfr. Michael Herwegh nennt uns um 1790 den Grund dieser Maßnahme: Er schreibt, die Kirche sei „… viel zu enge und zu eingeschränkt, … so dass ein merklicher Teil (der Kirchenbesucher), an den Sonn- und Feiertagen, in der freien Luft, bei oft sehr strenger Kälte die Messe hören, und schwangere Weiber wegen der Gefahr der Verdrängung, sogar außer der Kirche bleiben müssen.“ Als Planer und Baumeister wird der bekannte Kölner Diözesanbaumeister Vincenz Statz gewonnen, der im Rheinland bereits zahlreiche Kirchen entworfen hatte. Zunächst sollte eine neue Kirche gebaut werden, was aber zu teuer war. So kam man auf die Idee der Erbauung eines neuen Langhauses. Dieses ist dreischiffig und ruht auf Rundpfeilern. Dazu kommen ein Querhaus und ein ausgezogener Hauptchor mit dreiseitigem Schluss. Unter dem Chor wird eine Krypta errichtet, die auch heute noch als gottesdienstlicher Ort genutzt wird. 1924 erhielt die Pfarrkirche zwei Glocken, eine davon trug die Inschrift: „Sancti Petre et Paule, confirmate nos in fides“ (Ihr heiligen Petrus und Paulus, stärkt uns im Glauben.) 1943 werden viele durch Bombenangriffe des II. Weltkrieges obdachlos gewordene Kölner vorübergehend in der Kirche untergebracht. Am 19. März 1945 erfolgt ein erster folgenschwerer Angriff auf Engelskirchen. Viele Tote werden zur Identifizierung in die Kirche gebracht, um erst danach begraben zu werden.
Am Mittwoch der Karwoche 1945 schlagen zwei Bomben im Turm und Seitenschiff ein, das Gewölbe bricht zusammen. Unter Mithilfe vieler einheimischer Firmen gelingt es, dass Gotteshaus notdürftig zu renovieren, so dass am 18. April 1948, dem Gründonnerstag der Karwoche und nach dem Krieg zum ersten Mal wieder die heilige Messe nach katholischem Glauben gefeiert werden kann. 1949 ist dann die Kirche ganz wiederhergestellt. Im gleichen Jahr wird eine neue Turmuhr installiert. Sie erhält die für die zwölf Stunden elf Buchstaben: HERR DER ZEIT, der zwölfte Buchstabe ist ein Christusmonogramm.

Besonderheiten

Nach Abschluss des II. Vatikanischen Konzils wird im Zuge der Liturgiereform der Chroraum neu geordnet. Der Altar wird nach vorne gezogen, der Priester feiert die Messe fortan „versus populum“, zum Volke hin. Zu Beginn der 70-iger Jahre musste dann noch wegen erheblicher Baumängel das ganze Dach des Langhauses mit Beton neu errichtet werden. Die schweren Rundpfeiler werden durch Stahlpfeiler ersetzt. Aus den drei Kirchenschiffen ist eine weite lichte Halle geworden.

Hinweis

Öfnungszeiten:
täglich 8.00-18.00 Uhr (Sommer)
täglich 9.00-17.00 Uhr (Winter)

Kontaktadresse:
Pastoralbüro Engelkirchen
Kath. Pfarramt St. Peter und Paul
Burger Weg 7
51766 Engelskirchen

Telefon: 02263 / 3856
Mail: pastoralbuero[æt]engels-kirchen.de

www.engels-kirchen.de

Anhang

Ergänzend: „Katholische Kirche St. Peter und Paul“
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Kriegergedächtnisstätte

Kapelle
15,9 km

Friedhof Stürzenberger Weg

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Alsbacher Kreuz

Wegkreuz
16,6 km

Haus Alzbach

24

Wegekreuz

Wegkreuz
16,6 km

Haus Alzbach

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St. Rochuskapelle

Kapelle
19,1 km

Loope: Etwas abseits der L 136 (früher B 55 Köln – Olpe) in Richtung Köln liegt am Hang in der Ortslage Loope die kleine St. Rochus Kapelle. St. Rochus wurde in Montpellier in Frankreich geboren. Er trat dem Orden der Franziskaner bei. Zeit seines Lebens kämpfte er aufopferungsvoll gegen die Pest, wurde selbst infiziert und überwand sie letztendlich. Nach seinem Tod wurde er heiliggesprochen.
Da auch Engelskirchen und Loope im Mittelalter mit der Pest sehr zu kämpfen hatten, ist der Bau der Kapelle und deren Widmung dem Schutzheiligen St. Rochus naheliegend.
Sie ist übrigens mit gutem Grund auch dem Schutzheiligen St. Nepomuk gewidmet.
Der heutige Standplatz ist nach eindeutigen geschichtlichen Quellenaussagen nicht der ursprüngliche. Die Bevölkerung des kleinen Ortes Loope bat nach der Überwindung der Pestepidemien den Engelskirchner Pastor, eine Kapelle bauen zu dürfen. Am 25.9.1674 wurde der Grundstein zur ersten Kapelle mit demselben Namen in der Nähe der Agger an einer Furt gelegt. Jedoch schon einige Zeit später, am 25.1.1682, spülte die Winterflut das kleine Gotteshaus fort. Die Neuerrichtung der Kapelle erfolgte hochwassersicher schon kurze Zeit später am Hang an der heutigen Stelle. Die wieder errichtete Kapelle wurde übrigens mit gutem Grund auch dem hl. Nepomuk, dem Schutzheiligen gegen Wassergefahren, gewidmet.
Das kleine Gotteshaus diente bis zur Einweihung der neuen Kirche in Loope 1907 den katholischen Christen für ihren Gottesdienst.

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Katholische Pfarrlkirche Herz Jesu

Kirche
21,2 km

Loope: Herz Jesu Loope feierte im Jahr 2007 den 100-sten Geburtstag. Im Jahr 1954 erfolgte die Abtrennung der katholischen Herz-Jesu Pfarre Loope von der Pfarrei Engelskirchen. Die Kirchengemeinde wird zu dieser Zeit selbstständiges Pfarrrektorat. Doch wie fing alles an. Dazu reisen wir in das Jahr 1905, in dem 150 Haushaltungsvorstände mit ihrer Unterschrift bekunden, dass sie mit dem St. Rochus-Bauverein eine neue Kapelle bauen wollen: „Es wird beabsichtigt, sich mit einer Eingabe an den Kirchenvorstand zu Engelskirchen zu wenden und um baldige Inangriffnahme des Neubaus einer Kapelle in Loope zu ersuchen. … Das bezeichnete Grundstück wird zur Errichtung einer Kapelle von der Reichsgräfin Marie zu Nesselrode frei hergegeben, und es ist wohl auch zu erwarten, dass die besagte Reichsgräfin, die dem Unternehmen sehr wohlwollend gegenüber steht, auch weitere Hilfe gewähren lässt.“ 1906 wird vom Erzbistum Köln die Genehmigung zum Neubau der Kapelle in Loope nach den Plänen von Diözesanbaumeister Franz Statz erteilt. In der Urkunde von 1902 steht: „Im Ort Loope ist bereits 1682 eine Kapelle zu Ehren des Hl. Rochus errichtet worden. Aber weil die Zahl der Katholiken dort gewachsen ist und die Entfernung von dort zur Pfarrkirche so groß und die Pfarrangehörigen nicht ohne Mühe und Schwierigkeiten ihre Pfarrkirche in Engelskirchen erreichen können, hat die fromme Einstellung der hiesigen Pfarrgenossen es ermöglicht, dass dem Allmächtigen Gott dieses neue Haus gebaut werden konnte …“ Von 1957-1958 wurde dann die Kirche erweitert, 1961 dazu ein Jugendheim gebaut, um 1977 einen 12m hohen Kirchturm zu installieren.

Besonderheiten

Die Katholische Kirche ist dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht, man ist hier „Herz-Jesu-Gemeinde“. Wie ist das zu verstehen? Anders ausgedrückt lässt sich sagen, diese Kirche ist der menschgewordenen Liebe Gottes geweiht. Herz steht immer für Liebe, auch im profanen Leben. Mit der Herz-Jesu-Verehrung danken wir Gott für die Menschwerdung seines Sohnes Jesus Christus und seiner unfassbar großen Liebe zu uns Menschen, die in seiner freiwilligen Hingabe bis ans Kreuz gipfelte und deutlich geworden ist. In einer Zeit, in der unsere Herzen, unsere Mitmenschlichkeit für Flüchtlinge, für menschliches Leben vom Anfang bis zum Ende, für eine schrecklich zugerichtete Schöpfung zu erkalten droht, kann eine von Kirsch befreite Herz-Jesu-Verehrung entscheidende Impulse schenken, uns neu auf das Jesu Herz und unsere eigene Herzlichkeit zu besinnen, um unsere Verantwortung als Christen für diese Welt und unsere Mitmenschen neu zu entdecken und zu leben.

Hinweis

Öffnungszeiten:
täglich 8.00-18.00 Uhr (Sommer)
täglich 9.00-17.00 Uhr (Winter)

Kontaktadresse:
Pastoralbüro Engelskirchen
Burger Weg 7
51766 Engelskirchen

Telefon: 02263 / 3856
pastoralbuero[æt]engels-kirchen.de

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(Ehem.) Erzgrube

Kultur
22,9 km

Hängebrücke Castor: Fast versteckt in der Landschaft verbindet eine Holzkonstruktion seit etwa 1860 den Ort Ehreshoven und das ehem. Grubengelände Kastor miteinander. Die Bezeichnung Schwungbrücke lässt ein außergewöhnliches Bauwerk erahnen. Es steht nicht so fest, wie man es erwarten könnte, sondern schwankt. Tatsächlich ist die Holzbrücke an acht Seilen aufgehängt. Und wer zügig über die Schwungbrücke unterwegs ist, verspürt schnell die Schwingungen der Konstruktion. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts steht die Schwungbrücke in der Landschaft. Der damalige Besitzer des Geländes wehrte sich gegen den Bau einer festen Brücke. Und so kam nur eine Holzbrücke an Seilen hängend in Betracht. Erforderlich wurde damals eine Brücke über die Agger, um die geschürften Erze rechts der Agger per Loren, die auf Schienen über die Hängebrücke ans andere Ufer der Agger zu rollen. Dort wurden sie dann auf Fuhrwerke umgeladen. Von Ehreshoven transportierten die Fuhrleute mit ihren Fuhrwerken die Erzfuhren in das 35 km entfernte Siegburg. Von dort wurde das Erz per Schiff ins Ruhrgebiet zur weiteren Bearbeitung transportiert. Bei dieser Transportart entstanden erhebliche Kosten. Mit dem Bau der Eisenbahn 1884 ins Aggertal verbilligte sich der Erztransport von Ehreshoven nach Siegburg jedoch beträchtlich. 100.000 t Erze rollten über die Hängebrücke bis zur Einstellung des Bergbaus 1926. Es verschwanden fast alle Betriebsbauten, - die kontaminierten Rückstände des Erzbergbaus jedoch blieben. Ein Kennzeichen dafür ist die artenarme Vegetation. Seit 1993 wurde ein 4,5 ha großes Gebiet zum Naturschutzgebiet Kastor ausgewiesen. Der Boden ist noch immer stark durch Schwermetalle kontaminiert. Trotzdem erwartet der Naturschutz - trotz der Kontamination -die Ansiedlung von angepassten Pflanzen. Das Betreten des Grubengeländes ist verboten.
Der Weiler Kastor liegt in unmittelbarer Nähe der Schwungbrücke.

Die Jurte, Naturstation

Gastronomie
21,6 km
28

Kreuzkapelle

Kapelle
22,8 km

Ehreshoven: Culturkirche Kreuzkapelle Ehreshoven
Die Kreuzkapelle blickt eine bewegte Vergangenheit zurück. Wann sie im 17.Jahrhundert errichtet wurde, ist wegen der spärlichen schriftlichen Überlieferung aus dieser Zeit (u. a. 30jähriger Krieg) nicht mehr festzustellen. Ein Stiftungdokument von 1633 legt jedoch nahe, dass der Bau der Kapelle einige Jahre vorher geschehen sein muss. Außerdem: Weder ein größeres Kirchengebäude noch ein Pfarrer, wie in Engelskirchen, existierte in Loope und Umgebung. Möglicherweise hat die zu dieser Zeit auch die unsichere Lage (30jähriger Krieg) gerade den Anstoß zum Bau der Kapelle gegeben. Ein dauerhaft engagierter Pastor fehlte jedoch, weil die Geldmittel für seine Bezahlung nicht vorhanden waren. So verfiel die Kapelle in den Wirren des 30jährigen Krieges (1618 – 1648).
1622 hatten Adolf von Nesselrode und seine Ehefrau eine großzügige Stiftung zugunsten der Franziskaner in Köln mit 2000 Goldgulden ins Leben gerufen. Die jährlichen Zinsen von 100 Gulden sollten dafür verwandt werden, einen Organisten für regelmäßigen Einsatz in der Hl. Messe in Engelskirchen zu bezahlen. Die hochherzigen Stifter mussten jedoch feststellen, dass die Geldmittel in Engelskirchen nicht ankamen und damit der Stiftungszweck nicht erfüllt wurde. Deshalb nahmen sie eine Umstiftung vor: Die Zinsen sollten der Kirche Engelskirchen zufallen, die damit regelmäßige Messen durch einen Pastor in der Kreuzkapelle in Ehreshoven durchführen lassen und das religiöse Leben (insbesondere die Jugendarbeit) befördern sollte.
Allerdings mussten die Stifter feststellen, dass die Zinsen weiter nach Köln abgeführt wurden. Daraufhin wurden ab 1676 die Zinszahlungen an die Franziskaner eingestellt, und die Stiftung ruhte schließlich 73 Jahre lang. Ab 1749 kam es endlich zum Prozess, da die Franziskaner auf die Zinsen nicht verzichten wollten. Gleichzeitig forderten sie die Nachzahlung der fälligen Zinsgelder. Die Streitigkeit gelangte bis vor den Papst in Rom, der endlich 1760 entschied, die Zinsgelder zur Glaubensarbeit in Ehreshoven einzusetzen. Dies scheint aber nicht von Erfolg gekrönt zu sein, denn die Kapelle verfiel in den folgenden Jahrzehnten zusehends.
In den Napoleonischen Kriegen gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde das kleine Gotteshaus für nichtreligiöse Zwecke genutzt (Proviantraum der französischen Soldaten, als profaner Aufenthaltsort). Sogar ein Verwalter des Schlosses vermutete einen versteckten Schatz in der Kapelle und ließ den Fußboden aufreißen, um nach Schätzen zu wühlen. Fenster und Dach wurden von Rowdys zerstört, sodass nach Abzug der französischen und preußischen Truppen nur noch eine Ruine zurückblieb. Die Kreuzkapelle lag scheinbar unwiederbringlich in Trümmern.
Der Besitzer von Schloss Ehreshoven, Graf von Nesselrode, tat es 1815 seinen Vorfahren gleich und ließ das Gotteshaus erneut herstellen. Am 4. August 1816 wurde die Kreuzkapelle mit einem großen Fest, sogar mit Böllerschüssen, wieder geweiht. Eine jährliche Prozession von Loope nach Ehreshoven dokumentierte die damals bedeutende Stellung der Kreuzkapelle in Ehreshoven.

G

Besonderheiten

Die wachsende Zahl der katholischen Christen erforderte Ende des 19. Jahrhunderts wegen des fehlenden Kirchenraumes den Bau einer eigenen Kirche in Loope, die im Dezember 1907 feierlich eingesegnet wurde.
Es kam zu einer Verlagerung des religiösen Lebens in die neue Kirche, und die Bedeutung der beiden Kapellen (St. Rochus und Kreuzkapelle) für das religiöse Leben in Loope nahm ab.

Hinweis

egen Ende des 20. Jahrhunderts bildete sich eine Arbeitsgemeinschaft aus der Bürgerschaft zur Renovierung der Kapelle, die durch Vandalismus heruntergekommen war. Mit viel ehrenamtlicher Arbeit gelang es, die Kreuzkapelle in einen ansehnlichen und würdigen Zustand zu versetzen. Am 8.Mai 2006 wurde mit der 1. Maiandacht seit langen Jahren die Renovierung der Kreuzkapelle zelebriert.

29

Alte Kommende

Kultur
23,7 km

Ehreshoven

30

Schloss Ehreshoven

Kultur
23,8 km

Loope: Ehreshoven wurde erstmals als Besitz der Benediktinerabtei Siegburg erwähnt. Vermutlich hat aber bereits vorher ein steinernes Gebäude/Burg existiert. Seit 1396 gehört das Schloss Ehreshoven der Familie Nesselrode.

Erheblich um- und teilweise neu-gebaut wurde die Schlossanlage Ende des 17. Jahrhunderts. Sie erhielt ein dreiflügeliges Herrenhaus mit einer vierflügeligen offenen Vorburg.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde eine französische Gartenanlage nördlich des Schlosses angefügt. 1816 ließ Franz Graf von Nesselrode auch die Schlosskapelle wieder herrichten. Sie ist eine Privatkapelle (Privatoratorium), die der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

Mit päpstlicher Erlaubnis darf nur eine Messe pro Tag gefeiert werden. Bis heute blieb Schloss Ehreshoven weitgehend erhalten. Die Familie Nesselrode blieb bis 1920 Eigentümer der Anlage. Mit dem Tod der unverheirateten Gräfin Marie Nesselrode fiel das Schloss an die Rheinische Ritterschaft unter der Bedingung, dass ein Damenstift für „bedürftige, katholische, adelige Fräuleins“ einzurichten sei. Damit sollte Altersarmut unter unverheirateten katholischen adeligen Damen verhindert werden.

1924 wurde das Stift von der Rheinischen Ritterschaft eingerichtet. Bis heute wird der Stiftungszweck erfüllt.

Ziel

Schloss Ehreshoven

Ziel
22,3 km

Ehreshoven

Bushaltestelle Gaststätte Eimermacher

Rasten
22,7 km

Ehreshoven

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