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Siegburger Land Swisttal Buschhoven

KircheBuschhoven

Rosa Mystica, 12. Jh.
Rosa Mystica

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St. Katharina
Toniuspl. 5,
53913 Swisttal

Foto 1
Pfarr- und Wallfahrtskirche Buschhoven
Foto: Dr. Jakob Schlafke

Schillings-Capellen zählte um 1300 zu den sieben großen Wallfahrtsorten. Das Erbe trägt Buschhoven. Buschhoven, das Dorf hinter dem Kottenforst, am Kreuzpunkt zweier alter Römerstraßen, hat in der Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte des Erzbistums Köln eine besondere Rolle gespielt. Schon vor 1200 hatten die Kölner Erzbischöfe hier eine bedeutende Dotation und in dem reichen Waldgebiet ein Jagdschloß, das in der Reformationszeit von großer Bedeutung wurde. Heute ist Buschhoven im Bonner Raum, dem Vorgebirge und dem weiten Land der Voreifel durch die Marienverehrung der Rosa Mystica bekannt, wo sich zum Rosenfest am Sonntag vor dem 24. Juni Pilger zu feierlichen Gottesdiensten und zur Prozession durch das festlich geschmückte Dorf Versammeln. In den Jahren vor dem letzten Krieg kamen durchschnittlich 10 000 Menschen zusammen, um die Gottesmutter unter dem Bilde der „geheimnisvollen Rose“ in Liebe und Freude zu verehren. Pfarrer Wilhelm Tent, der von 1921 bis 1959 die Pfarrei leitete, hat auch gleich nach dem Krieg das Rosenfest als Tag des Dankes für das Überleben nach den schweren Jahren weitergeführt. Nach seinem Tode wurde eine neue Kirche gebaut. 1974 konnte das Wallfahrtsbild dorthin übertragen werden, und 1976 übernahmen polnische Patres des Michaelitenordens, die Kardinal Höffner durch seine persönliche Verbindung mit Papst Johannes Paul II. aus dessen Bischofsstadt Krakau gewonnen hatte, die Pfarre und die alte Tradition der Wallfahrt. Über den Ursprung der Verehrung erzählt eine alte Legende:
„Als im Jahr 1190 der Ritter Wilhelm Schilling, Herr zu Bomheim, zur Jagd ritt, wurde er durch das Bellen seiner Hunde auf einen blühenden Rosenstrauch aufmerksam. Darin fand er ein Bild der Mutter Gottes, stehend zwischen zwei brennenden Kerzen, und daneben ein zierliches Glöcklein. Er erblickte darin eine Anordnung Gottes und nahm das Bild mit nach Bornheim, wo er es auf dem Altar seiner Burgkapelle aufstellte. Am anderen Morgen war es verschwunden. Er begab sich wieder an den Platz, an dem er es fortgenommen hatte, und fand es dort wieder. Der Ritter sah darin ein Zeichen des Himmels und ließ an der Stelle eine Kapelle bauen, worin das Bild zur Verehrung aufgestellt wurde.“ Es heißt dann weiter: Der Ritter habe von seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land zahlreiche Reliquien mitgebracht und ein Kloster gegründet, in das seine Gemahlin und seine zwei Töchter eingetreten seien. Er selbst sei als Eremit gestorben. Nach den geschichtlichen Quellen hat wirklich ein Ritter Wilhelm Solidus (= Schilling) eine angesehene Stellung am Erzbischöflichen Hof in Köln bekleidet und im Jahr 1197, unter Erzbischof Adolf I. ein Frauenkloster mit Namen „Capella“ gestiftet. Dieses wurde der Abtei Floreffe in Belgien unterstellt und dem Orden der Prämonstratenserinnen angeschlossen, wie aus zwei im Buschhovener Pfarrarchiv aufbewahrten Urkunden hervorgeht. Der Hauptaltar der Kirche war der Gottesmutter Maria geweiht. Das Gnadenbild hatte seinen Platz nahe beim Nordportal. Viele Beter suchten bei ihm Zuflucht und Hilfe. Eine päpstliche Ablaßurkunde aus dem Jahr 1300, die auch im Pfarrarchiv aufbewahrt wird, gibt Zeugnis von dem Zustrom der Pilger. Der Name Rosa Mystica, geheimnisvolle Rose, erinnerte an die Geisteshaltung der hohen Gotik, aus der auch um 1200 die ersten Anrufungen der Marienlitanei entstanden, die später, nach dem Haus Mariens in Loreto, den Namen Lauretanische Litanei erhielt. Die Kathedralen jener Zeit bauten in die Westfassade die große Fensterrose, die Rosette, wodurch die abendliche Sonne ihr warmes Licht in den Kirchenraum warf. Hier wird sie gepriesen als Thron der Weisheit, als geheimnisvolle Rose, als Pforte des Himmels und als Morgenstern, alles Bilder, die den Darstellungen in der Kunst Anregung und den Betern Trost und Freude schenkten. In der napoleonischen Zeit wurde das Kloster aufgelöst, das Schloß verfiel, das Bild der Rosa Mystica sollte ins Museum. Da gelang es den Buschhovener Bürgern und ihrem Pfarrer J. Limbach, die von mehreren Bürgermeistern der Umgebung unterstützt wurden, vom Aachener Bischof Berdolet die Erlaubnis zu erwirken, das Gnadenbild in die Pfarrkirche von Buschhoven zu überführen. Die Buschhovener mußten sich damals nach Aachen wenden, weil das Erzbistum Köln in jenen Jahrzehnten aufgelöst war. Am Rosensonntag, dem 22. Juni 1806, konnte das Marienbild durch die Pfarrer von Buschhoven und Miel feierlich in die Buschhovener Kirche überführt werden. Rosenfest, Prozession und Festoktav sind bis auf den heutigen Tag der Stolz des Dorfes, das auch im Jahre 1987 den Prozessionsweg in seiner ganzen Länge mit Fahnen, Triumphbögen und Blumen festlich zu schmücken weiß.

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