Streckentour ländlich Eifel
Streckentour, hauptsächlich durch ländliches Gebiet. Die Tour verbindet den Wirkungs- und den Geburtsort Gerhard von Are und möchte auf Orte und Verhältnisse zu seiner Lebenszeit im 12. Jh. hinweisen.
anspruchsvoll 4–5 Std 911 Höhenmeter
Anspruchsvoll. Drei kräftige Steigungen mit bis zu 14%. Im Vischelbachtal muss ein ca. 1 km langer unbefestigter Abschnitt überbrückt werden. Dafür erwarten den Biker eine interessante Strecke und eine abwechselungsreiche Landschaft.
kulturell
Sie interessieren sich für das imposante Bonner Münster, Sie fragen sich warum die Hl. Helena in Bonn verehrt wird oder Sie suchen eine Erklärung für die Hl. Kreuz-Verehrung im Bonner Raum? Dann müssen Sie den Namen Gerhard von Are kennen, einer der wichtigsten Männer des weltlichen und christlichen Lebens im rheinischen Raum im 12. Jh.
Eine Tourenidee von Rheinhard Sentis, Stadtdekanat Bonn, Dr. Johannes Sabel, Katholisches Bildungswerk Bonn, und Dr. Udo Wallraf, Erzbistum Köln
Bonn: Unsere Tour beginnt am Bonner Hauptbahnhof und wir starten zur Bonner Münsterkirche durch die Gerhard von Are-Straße, ein programmatischer Auftakt für diese erlebnisreiche Strecke.
Die Radstation Bonn: Sie brauchen ein Fahrrad oder Sie haben einen "Platten" der schnell repariert werden muss? Für diese Fälle und für viele weitere Fragen rund um das Fahrrad gibt es die Radstation am Bonner Bahnhof. Hier steht man mit Rad und Tat zur Seite: Leihräder und E-Bikes, Reparaturen und Hilfen, schnelle und kompetente Infos und Tipps und vieles mehr ...
siehe auch unter "Service" - Radstationen
Bonn: Unter Gerhard von Are stieg das Cassiusstift zu einem der bedeutendsten Grundherren der umgebenden Region auf. Helena war die Mutter des römischen Kaisers Konstantin, der das Christentum im römischen Reich ab 313 förderte und einführte.1135 holte Gerhard Reliquien der Hl. Helena aus Trier in das Bonner Münster. Sie wird von ihm neben St. Cassius und Florentius zur Mitpatronin des Stifts und so begründete er ihre Verehrung und die mit ihr in Zusammenhang stehende Verehrung des Hl. Kreuzes. 1587 gehen ihre Reliquien bei der Plünderung der Kirche jedoch verloren und erst 2012 werden Reliquien erneut aus Trier für das Bonner Münster übertragen. Seitdem werden diese in dem ihr geweihten Altar in einem kleinen Schrein ausgestellt (s. "Kultur")
Auf Gerhard geht der beeindruckende spätromanische Bau des Bonner Münsters zurück. Auch der im Titelbild dieser Tour abgebildete einzigartige Kreuzgang wird mit ihm in Verbindung gebracht. Imposant ist die Helena Figur aus Bronze aus dem 17. Jh. im hinteren Mittelschiff, die Jeremias Geisselbrunn zugeschrieben wird (s. "Kultur"). Nach seinem Tod wurde Gerhard im Bonner Münster beigesetzt. Seine Grabstätte wird im Bereich des Kapitelsaals vermutet und durch eine Bodenplatte in Erinnerung gehalten.
Bonn: Die ursprünglich aus dem 8. Jh. stammende Martinskirche wurde in der Zeit Gerhards zwischen 1130 und 1140 als markanter Rundbau neu errichtet. Sie lag vor dem Chor des Münsters und war Pfarrkirche, deren Sprengel bis nach Poppelsdorf und Kessenich reichte. Nach der Säkularisation verfiel sie, stürtze ein und wurde abgetragen. An sie erinnert noch der im heutigen Kreuzugsbereich durch Pflastersteine markierte Grundriss.
Bonn: Gerhard von Are lebte von 1100 bis 1169, war ab 1124 der vielleicht bedeutendste Propst des Stifts St. Cassius und Florentius, der heutigen Bonner Münsterkirche und einer der mächtigsten Männer im damaligen Erzstift Köln. Gebürtig stammte er aus dem Geschlecht derer von Are und Hochstaden, deren Stammsitz die Höhenburg in Altenahr war. Sein Urgroßneffe Konrad von Hochstaden wurde Erzbischof von Köln und schrieb große Geschichte in den rheinischen Landen. Gerhard baute die Bedeutung und Stellung des Bonner Cassiusstiftes entscheidend aus und machte es zur zweitwichtigsten geistlichen Institution im Erzstift in diesen Zeit. Sein Einfluss reichte von der Eifel bis fast ins Siegerland. Unter seiner Leitung wurde die Burg Drachenfels fertiggestellt. Ihm wird die spätromanische Gestaltung der Bonner Münsterkirche und des erhaltenen Kreuzganges zugeschrieben, wie sie im Wesentlichen bis heute erhalten sind. Unter ihm wird die Verehrung der Hl. Helena und das von ihr der Überlieferung nach aufgefundenem Kreuz Christi eingeführt.
Bonn: Die in der Mitte des 12. Jh. entstandene Hauskapelle eines Stiftsherren im romanischen Stil wurde bis zur Säkularisation, also über 650 Jahre liturgisch genutzt und gilt als die einzige erhaltene romanische Hauskapelle im Rheinland. Die architektonisch schlichte kleine Kapelle besteht aus einem Kreuzgratgewölbe mit anschließender halbrunde Apsis. Nicht nur die Entstehung der Kapelle fällt in die Zeit Gerhards, es wird auch vermutet, dass es seine eigene Hauskapelle war.
Sehenswert sind Reste freigelegter Fresken aus dem 13. – 15. Jh.
Bonn: Zwar hat die Stadtkirche der evangelischen Christen geschichtlich mit Gerhard von Are nichts zu tun, doch ihr Name ist mehr als historische Reminiszenz. Sie trägt seit 1947 den Namen Kreuzkirche, errichtet wurde das Gotteshaus bereits in den Jahren 1866 bis 1871 nach Plänen des Architekten August Dieckhoff. Nicht nur in Bonn, sondern auch im Rheinland ist sie die größte evangelische Kirche.
Bonn: Das Poppeldorfer Schloss geht auf eine befestigte Wasserburganlage zurück, die wahrscheinlich schon zur Lebzeit Gerhard von Are zur Sicherung des Bonner Westen angelegt wurde. Den heutige barocke Schlossbau ließen die Kurfürsten Joseph Clemens und Clemens August von dem französischen Architekten Robert de Cotte errichten.
Bonn: Die kräftigste Steigung erwartet uns bereits am Anfang der Tour, auf dem Streckenabschnitt zum Kreuzberg. Bis zu 14% Steigung werden wir bewältigen. Aber wir dürfen auch schieben! Zunächst aber stoßen wir auf den alten Poppelsdorfer Friedhof, auf dem auch eine Reihe namhafter Bonner Persönlichkeiten ruhen. Von den beiden am Friedhof vorbeiführenden Wegen ist der linke Weg zu empfehlen, nicht nur, da er die Befahrung mit dem Fahrrad erlaubt, sondern da er die Steigung gleichmäßig verteilt.
Ipppendorf: Wir kommen von der Kreuzkirche zur Kreuzbergkirche, besser gesagt, zur Kapelle und Heiligen Stiege auf dem Kreuzberg. Der zur Stadt liegende Bergausläufer wird seit vielen Jahrhunderten als Kreuzberg benannt. Die erste, im 15. Jh. errichtete Andachtsstätte stand ursprünglich weiter landeinwärts und wurde 1627/28 durch den Kurfürsten Ferdinand an der Bergkante zur Rheinebene neu errichtet. Die von Gerhard von Are eingeführte Verehrung der Hl Helena und des Hl. Kreuzes wird unter den Kurfürsten Clemens August mit dem Bau der Heiligen Stiege von 1746 bis 1751 fortgesetzt und nach allen barocken Regeln inszeniert. In der Kirche dominiert das Kreuz, eine Kopie der Helenafigur aus dem Bonner Münster steht im Altarbereich. Der Anbau der Hl. Stiege stellt den Höhepunkt barocker Inszenierung dar. Sie ist eine Abbildung der Heiligen Stiege an der Lateranbasilika in Rom, die der Gläubige hier wie dort kniend und betend erklimmt. In verschiedenen Stufen sind Reliqien und Kreuzespartikel eingelassen und drei Stufen erinnern an die Passion Christi. Sie lassen so den Beter die Nähe zum Kreuz erfahren. Oben erwartet den Beter der Kreuzaltar, der zur Erlösung führt. Die von Gerhard von Are eingeführte Tradition der Kreuzesverehrung findet hier ihren Höhepunkt.
Die Heilge Stiege will allgemeine Glaubenswahrheiten individuell erfahrbar werden lassen. Sie verbindet den Kreuzestod Christi und die darin liegende Erlösung direkt und "hautnah" mit dem individuellen Leben des Pilgers und Beters. Individuelle Lebenssituation und religiöse
Sinnfrage werden aufeinander bezogen. Die Kirche ist seit ihrer Errichtung im frühen 17. Jh. ein bedeutendens Wallfahrtsziel. Waren es über Jahrhunderte die Serviten aus Österreich, die das besondere Kirchlein und seine Pilger betreuten, sind es heute die Schönstätter Marienbrüder, die eine weitere kleine Kapelle im Park der schönen weitläufigen Anlage errichtet haben.
Nach dem anstrengenden Aufstieg lohnt sich hier ein längerer Halt, der den Radfahrer äußerlich wie innerlich zur Ruhe kommen läßt.
Ipppendorf: Einen sehr schönen aber auch mit etwas "runter" und "rauf" verbundenen Streckenabschnitt erwartet uns hinter Ippendorf. Wir fahren abwärts durch das Ippendorf von Vorgebirgsausläufer trennende Katzenbachtal und erreichen das gegenüber liegenden Ückesdorf.
Ückesdorf: Von der kurfürstlichen barocken Pracht auf dem Kreuzberg kommen wir zum einfachen Leben nach Ückesdorf. Hier steht eine schöne Fachwerkkapelle von 1718. Dem Hl. Hubertus geweiht, ist sie ein besonders gepflegtes Beispiel einer ländlichen Andachtsstätte. Ihre Ursprünge haben mit Gerhard von Are zu tun, steht sie doch auf dem Gelände eines alten Hofes, dessen Besitz Papst Innozenz 1131 dem Bonner Cassiusstift und damit Gerhard von Are bestätigte. Ein erstes, einfaches Kirchlein könnte daher auch schon zur Zeit Gerhard von Are hier existiert haben.
Röttgen: In Röttgen können wir einen Abstecher zu einer dem Hl. Venantius und dem Hl. Hubertus geweihten Kapelle einlegen. Sie entstand 1740 und sollte die Hofkapelle des Jagdschlosses Herzogsfreunden sein, das unter dem Kurfürsten Clemens August erbaut, aber unvollendet blieb und nach dessen Tod wieder abgetragen wurde. Im Mittelpunkt sollte hier die barocke Jagdkultur des Kurfürsten im Kottenforst stehen. Diese Form von Jagdfreuden dürften Gerhard von Are eher fremd gewesen sein. In seiner Zeit ging es um Territorialsicherung, und der Kottenforst war nicht Jagdgebiet, sondern fränkisches Königsgut.
Lüftelberg: In der kleinen Ortschaft Lüftelberg steht die Pfarrkirche St. Petrus. Älteste Bauteile sind Turm und Langhaus, die aus dem 11./12. Jh. stammen. Doch auch ein höheres Alter der Kirche ist denkbar. Werden an ihr doch die Reliquien der Hl. Lüfthildis verehrt, die als Tochter des Burgherrn aus der nahegelegen Burg hier der Legende nach ein heilgengemäßes Leben führte. Bereits Caesarius von Heisterbach berichtet über sie, und so dürfte auch Gerhard von Are die Verehrung nicht unbekannt gewesen sein. Ihre Gebeine werden im 12. Jh. – also in der Zeit Gerhard von Are – erhoben. Ebenso in diese Zeit fällt die Erhebung der Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius durch Gerhard von Are im Bonner Stift, eine auffallende Parallele. Wenige Jahre nach Gerhards Tod wird die Kirche in Lüftelberg für eine Dorfkirche außergewöhnlich kunstvoll ausgebaut und gestaltet. Die stilistische Form der Gestaltung deutet darauf hin, dass hier Baumeister und Handwerker tätig waren, die auch das Bonner Münster gestaltet haben. Wenn auch ein historischer Zusammenhang nicht nachzuweisen ist, so sind doch Parallelen greifbar und naheliegend.
Lüftelberg: Zwar wird die als Wasserburg gebaute Anlage 1280 erstmals urkundlich erwähnt, doch scheint schon früher eine befestigtes Anwesen dort gestanden zu haben, glaubt man zumindest der Vita der Hl. Lüfthildis, die als Tochter des Herrn der Burg zu Berg zur Zeit Karls des Großen gelebt und caritativ gewirkt haben soll. Viele Attribute ihrer Heiligenvita zeigen Parallelen zur Hl. Elisabeth von Thüringen. Historisch ist ihre Existenz nicht belegt. Das Schloss stammt übrigens in seiner heutigen Form aus dem späten 18. Jh. und wurde von dem Architekten Johann Heinrich Roth als barockes Landschloss im Stil eines Maison de plaissance gestaltet.
Wormersdorf: Der heutige Bau der Ipplendorfer Martinuskirche wurde in den Jahren 1714 bis 1717 in barocken Stil errichte, doch geht ihre Geschichte bis ins Mittelalter zurück. Ihren Ursprung hat sie wahrscheinlich in der Eigenkirche eines fränkischen Hofes und wird erstmals im 12. Jh. urkundlich als Besitz des Ministerialen Heinricus de Aldendorp erwähnt. Schon zu dieser Zeit scheint die Frage des Unterhalts und der Einkünfte des Pfarrers umstritten gewesen zu sein, so dass eine Klärung durch den damaligen Kölner Erzbischof Friedrich I herbeigeführt werden musste. Die entsprechende Urkunde von 1112 wird u.a. auch von Dietrich Graf von Are unterschrieben, dem Vater Gerhard von Are. Es ist zwar nicht nachgewiesen aber auch die Herren der nahegelegenen Tomburg dürften hier Einfluss gehabt haben.
Rheinbacher Wald: Wahrzeichen der Region und des Rheinbaches Raumes ist die Ruine der Tomburg. Als stattliche Höhenburg wird sie um 900 auf einem Platz errichtet, der spätestens seit dem 4. Jh. besiedelt war. Um die Jahrtausendwende ist die Burg im Besitz des für das Rheinland bedeutenden Pfalzgrafen Ezzo, der auf der Burg geboren sein soll, und seiner Frau Mathilde. Auf sie geht die Gründung der Abtei Brauweiler zurück. In der Epoche Gerhard von Are residierten die Grafen von Kleve auf der Tomburg. In den Folgejahren hat die Burg eine wechselvolle Geschichte erlebt und war im 14. Jh. unter den Herren von Müllenark, die sich von Tomburg nannten, als Raubritterburg berüchtigt. Nach weiteren Erbstreitigkeiten machte der Herzog von Jülich dem Treiben ein Ende und zerstörte die Burg 1473.
Todenfeld: Die Ortschaft wird erstmals im 11. Jh. erwähnt und dürfte somit zur Zeit Gerhards bereits existiert haben. Doch hat der Ortsname wohl nichts mit Tod oder Sterben zu tun, sondern wird mit der Beziehung und besser der Leibeigenschaft ("Thode") seiner Bewohner zur Tomburg und deren Herrschaft in Beziehung gebracht. Die heutige sehenswerte Kapelle wurde Ende des 19. Jh. erricht und besitzt größtenteils noch die Originalausstattung aus dieser Zeit. Vorgängerbauten werden bis ins 15. Jh. datiert. Ob es schon eine Andachtsstätte zur Zeit Gerhards dort gegeben hat, wissen wir nicht, dürfen es aber vermuten.
Auch die Hl. Apollonia wird hier verehrt, die bei Zahnleiden angerufen wird und die Patronin der Zahnärzte ist. Sie dürfte bei Zahnschmerzen der Todenfelder wahrscheinlich lange Zeit die Ärzte ersetzt haben.
Todenfeld: In Todenfeld haben wir den höchsten Punkt unserer Tour mit über 400 m. nn. erreicht. Am oberen Orteingang an der Landstraße erinnert ein schlichter Gedenkstein an einen Radfahrer, der hier vor einigen Jahren tödlich verunglückte. Zwar kein Kreuz, aber ein Wegestein zum Innehalten.
Vischelbach: Im romantischen Vischelbachtal ist man in einer anderen Welt, nicht nur, weil wir im Bistum Trier angekommen sind. Weit weg sind Urbanität und (noch) der geschäftige Tourismus der Ahr. Unterhalb von Berg steht hier ein kleiner Weiler rund um die schlossartige ehemalige Wasserburg Vischel und die alte Pfarrkirche St. Nikolaus. Sie geht vielleicht sogar auf das 9. Jh. zurück, der Chor stammt aus dem 13. Jh. 1222 wird sie erstmals urkundlich genannt, doch ist davon auszugehen, dass es auch schon zuvor ein Gotteshaus gab, das an die benachbarte Burg angebunden war. So auch zur Zeiten Gerhard von Are.
In dieser Zeit war St. Nikolaus eine Pfarrei mit einer Gemeinde, die im Besitz des Klosters bzw. Stifts in Bad Münstereifel war. Das Kirchengebäude wurde im 15. Jh. und nochmals im 18. Jh. ausgebaut und ist in dieser Form bis heute erhalten. Seit 1956 ist die Pfarrei aufgehoben.
Sehenswert: Das an die Kirche angebaute Mausoleum der Familie Metternich aus dem Jahre 1905.
Vischelbach: Seit dem 11. Jh. war die Wasserburg im Besitz der Grafen von Are und wurde von diesem im 13. Jh. dem Erzstift Köln geschenkt. So gehörte die Burg zum Besitz von Gerhard von Are. Der heutige Bau wurde Anfang des 19. Jh. in Form eines Landschlosses errichtet und in den 1980er Jahren renoviert. Der alte Wassergraben ist heute trockengelegt. Das Areal gilt als besonderer Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Vischelbach: Das Vischelbachtal ist landschaftlich vielleicht der schönste Streckenabschnitt auf dieser Tour. Hier ist man in einer anderen, sogar ein wenig zeitlosen Welt. Dennoch gibt es hier einen ca. 1 km langen Abschnitt, der nur unzureichend angelegt ist und besonders nach Regenfällen nur mühsam oder schiebend passiert werden kann. Hier wäre es sehr schön, wenn die zuständige Gemeinde aktiv werden würde.
Kreuzberg: Die dem Hl. Antonius geweihte Kapelle liegt vor der Einfahrt zur Burganlage. 1783 ließ sie der damalige Burgbesitzer Graf Caspar Anton von der Heyden, genannt Belderbusch errichtet, der als „Ministerpräsident“ des Kurfürsten Erzbischof Maximilian Friedrich das zweithöchste Amt in Kurköln innehatte. Das spätbarocke Kirchlein hatte eine Vorgängerkirche, die seit dem 15. Jh. und vielleicht auch schon früher unten am Flussufer der Ahr stand und wohl durch Hochwasser zerstört wurde.
Kreuzberg: Der Kreuzberg an der Ahr ist eine alte Kulturstätte. Er wird erstmals 893 im Prümer Urbar urkundlich erwähnt. Ab dem 12. Jh. sind die Grafen von Are und damit Gerhard von Are im Besitz des Areals und lassen dort ein befestigtes Gebäude errichten. Erst sein Neffe Konrad von Hochstaden, gestattet es, eine militärisch nutzbare Burganlage zu errichten, die 1343 fertiggestellt ist. Die heutige Gestalt der Burg geht auf das 18. Jh. zurück. Unter dem schon erwähnten Graf Belderbusch wir Kreuzberg barock gestaltet und das zweigeschossige Wohnhaus errichtet. Die schöne Wetterfahne auf dem Burgfried verkündet 1781 als Jahr der Fertigstellung der Anlage.
Kreuzberg: Auf der Strecke zwischen Kreuzberg und Altenahr liegt die Maternuskapelle, die an den ersten Bischof von Köln und von Trier im 4. Jh. erinnert. Die Kapelle wurde Ende der 1950er Jahre errichtet und 1962 geweiht. Leider scheint sie selten geöffnet zu sein.
Altenahr: Die kleine aber wehrhaft wirkende Pfarrkirche Mariä Verkündigung in Altenahr wird als romanische Pfeilerbasilika im 12. Jh. errichtet und erstmals 1166 urkundlich erwähnt. also noch zu Lebzeiten von Gerhard von Are, Propst des Bonner Cassiusstiftes. Die Grafen von Are gelten als Erbauer der Kirche, auch, da sie das sog. Kollationsrecht (Recht zur Berufung des Pfarrers) besaßen. Diese Patronatsrecht blieb mit Unterbrechungen über Jahrhunderte erhalten und wurde weitervererbt, so dass die Pfarrei als „Ritterpfarrei“ bezeichnet wurde. Die Säkularisation löste die jahrhundertealten Verhältnisse auf. Die Pfarrei Altenahr war zunächst im Bistum Aachen und ist seit 1824 im Bistum Trier.
Der wuchtige Turm ist frühestes Zeugnis des spätromanischen Kirchbaus, der bereits 1326 um einen gotischen Chor erweitert wird. Weitere Ausbauten erfolge im 15. und 16. Jh. 1892/93 wird die Kirche nach Plänen des Bonner Architekten Nellissen erweitert. Die Ausstattung der Kirche ist aufgrund der adeligen Besitzverhältnisse stets reich und reichhaltig gewesen. So besitzt die Kirche Reliquien des Hl. Kreuzes, die wiederum an Gerhard von Are erinnern. Auch die Hl. Lüftildis aus Lüftelberg wird hier verehrt und ist in einer Heiligenfigur dargestellt. Ein großer Verlust ist, das die Explosion eines Munitionszuges 1945 zur Vernichtung der Kirchenfenster führte.
www.pfarreiengemeinschaft-ahrbrueck.de
Altenahr: Der Bau der Burgkapelle auf Burg Are wird auf das 12. Jh. datiert. Sie gilt als ein besonderes "Kleinod" der Burg und wurde Ende der 1990 Jahre restauratorisch und baulich gesichert.
Es handelt sich um eine romanische Anlage, die nicht nur dreischiffig, sondern wahrschlich auch eine Doppelkapelle war, also zwei Geschosse umfasste. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die romanische Kapelle der Burg auch unter Gerhard von Are erbaut worden ist.
Altenahr: Wir sind am Geburts- und Heimatort Gerhard von Are angekommen. Die wohl aus dem 11. Jh. stammende Anlage wird mit Dietrich von Are verbunden. In die Zeit seines Sohnes Gerhard könnte der weitere Ausbau der Burg im 12. Jh. fallen. Auch in der Zeit zwischen dem 13. Und 15. Jh. wird die Anlage weiter ausgebaut und durch eine imposante Wehrmauer gesichert. Sie ist Mittelpunkt der umliegenden Region in dieser Zeit. 1714 wird sie weitgehend zerstört, nachdem sie Unterschlupf für marodierende Truppen bot und ihre militärische Bedeutung verloren hatte.
Altenahr: Der alte Bahnhof in Altenahr stammt noch aus der Zeit, als die Region mit Dampflokomotiven verkehrstechnisch erschlossen und hinter Altenahr ein weitverzweigtes Schienenentz durch die Eifel aufgebaut wurde. Der Bahnhof kann auf eine über 100jährige Geschichte zurückblicken und war einmal mit vier Gleisen ausgestattet. Heute sind die alten Bahntrassen in der Eifel fast alle aufgegeben und werden zum Teil als Fahrradwege neu genutzt.
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