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Auf den Spuren frommer Pilger Auf den Spuren frommer Pilger

Auf den Spuren frommer Pilger

Entfernung in Kilometer
38 km
Dauer in Stunden
4–5 Std
Steigung in Höhenmeter
509 Hm
Anzahl der Orte
18 Orte

Tourübersicht

Start Linie Ziel BHF Kottenforst, RB 23 (Voreifel-Bahn)

Charakteristik

Rundtour ländlich familienfreundlich Eifel

Rundtour, hauptsächlich durch ländliches Gebiet. Bis auf eine kleine Steigung im Rheinbacher Wald flache Strecke; Landschaftstour größtenteils auf befestigten und wenigen unbefestigten Feld- und Waldwegen.

Schwierigkeitsgrad

anregend 4–5 Std 509 Höhenmeter

Anregend. Erhöhte Aufmerksamkeit beim Überqueren und Befahren von Landstraßen. Auch für Genussradler und Familien geeignet.

Hintergrund

kulturell

Wallfahrten und Prozessionen sind mittelalterliche Frömmigkeitsformen für besondere Anliegen. Dieser Ausdruck von Alltagsfrömmigkeit über das Bewegen und Wandern waren fast verschwunden, leben aber heute besonders in der Jacobus-Wallfahrt wieder auf. Unsere Tour begibt sich auf exemplarische Spurensuche solcher Ziele im Gebiet des Kottenforstes. Der Kottenforst, das Waldgebiet zwischen Godesberger Bach und Vorgebirge, wurde im 18 Jh. durch die Kurfürsten-Erzbischöfe durch ein Wegenetz mit schurgeraden Alleen für die kurfürstliche Parforcejagd erschlossen. Die am Wegesrand liegenden Kirchen und Kapellen in den Ortschaften repräsentieren neben den Schlössern das andere, das einfache Leben der Menschen auf dem Dorf. Die Kirchen in Lüftelberg, Buschhoven und die Rheinbacher Waldkapelle sind heute noch drei regional bedeutsame Pilgerziele und Wallfahrtsorte.

ProfilbildUdo Wallraf

Start

BHF Kottenforst, RB 23 (Voreifel-Bahn)

Start
0 km
1

Historischer Bahnhof Kottenforst

Kultur
0 km

Lüftelberg: Von historischen Bahnhof Kottenforst startet unsere Tour zu alten Pilgerzielen rund um das Vorgebirge.

2

St. Petrus

Kirche
2,5 km

Lüftelberg: Erstes Ziel ist Lüftelberg und seine Kirche St. Petrus, in der die Lüfthildis-Verehrung ihren Ursprung hat und bis heute lebendig ist.

Besonderheiten

Nach Vorgängerbauten wird die romanische Kirche im 12. /13. Jh. errichtet und dem Hl. Petrus geweiht. Fast wie eine Stiftskirche ausgestaltet, leitet sich ihre Bedeutung von der Verehrung der Hl. Lüfhildis her. Lüfthildis, der Legende nach Tochter eines Burgherrn, versorgt die Armen mit Brot und wird von ihrer Stiefmutter dafür bestraft. Ähnlich wie bei der Hl. Elisabeth treten Verwandlungswunder ein: Brot wandelt sich in heiße Kohlen oder Rosen, und umgekehrt heiße Kohlen, die sie verletzen sollen, in Brötchen. Ginster und Spindel treten als Schutzattribute vor Krankheiten und Gefahren hinzu. Ihr sozial-caritatives Motiv und ihre lokale Verwurzelung machen sie zu einer typischen Volksheiligen. In der Pilgeroktav im Juni werden geweihte Brötchen und Ginstersträuße verteilt.

3

Burg Lüftelberg

Kultur
2,8 km

Lüftelberg: Wir fahren am imposanten Wasserschloss des Ortes entlang nach Flerzheim. Vorbei an dem ehemaligen Heisterbacher Hof führen befestigte Wirtschaftswege durch eine weite Felderlandschaft mit einem herrlichen Blick auf die Tomburg und die angrenzenden Ausläufer der Eifelhöhen. Schon von weitem sieht man das Profil eines alten Kirchturms.

4

St. Martinus

Kirche
9,5 km

Wormesdorf-Ipplendorf: Schon von weitem sieht man das Profil eines alten Kirchturms. Er gehört zur St. Martinus-Kirche im Wormersdorfer Ortsteil Ipplendorf.

Besonderheiten

Die Martinskirche in Ipplendorf wird urkundlich erstmals im 12. Jh. als Besitz des Stiftes in Münstereifel und der Rheinbacher Pfarrei St. Martin genannt. Der Hl. Martin gilt als fränkischer Nationalheiliger und findet besonders unter den Kirchengründungen dieser Zeit weite Verbreitung. Auch durch ihre idyllische Lage am Rande des Dorfes ist die von 1714 bis 1717 erbaute Martinuskirche ein Kleinod einer barocken Dorfkirche. Sehenswert sind ihre barocken Altäre. Mit dem Neubau der 1935 geweihten neuen Pfarrkirche St. Martin in Wormersdorf wird die Kirche nicht mehr genutzt und verfällt. Nach Renovierungsarbeiten wird sie 1976 wieder geweiht.

5

Tomburger Landschaft

Tipp
10,1 km

Wormesdorf-Ipplendorf: Unterhalb der Tomburg, eine mittelalterliche Burganlage, die ein regionales Machtzentrum war, geht es nun durch den Rheinbacher Wald mit seinen kleinen Wasserläufen.

6

Streckentipp

Tipp
11,8 km

Rheinbach: Wir folgen nun dem Waldkapellenweg, der schon auf das nächste Ziel hinweist. Zunächst führt die Strecke unterhalb der Tomburg an einem Bachlauf entlang durch ein mit Wasserläufen durchzogenes Waldgebiet. Nach ca. 3 km erreichen wir die Waldkapelle, einen regionalen Wallfahrtsort aus dem 17. Jh. mit einer besonderen Entstehungsgeschichte.

7

Waldkapelle

Kapelle
13,1 km

Rheinbach: Es beginnt seltsam und endet kriminell: Der 14 jährige Johann Thynen entdeckt 1681 beim Holzschlag das Christusmonogramm Jesu IHS im Stamm einer Buche. Der Fund kommt zum Kurfürsten Max Heinrich, der daraufhin den Jesuitenorden fördert. So wird in Bonn die große Jesuitenkirche „Namen Jesu Kirche“ gebaut und an der Fundstelle eine Pilgerkapelle sowie eine klösterliche Niederlassung der Franziskaner errichtet. Das wundersame Holzstück wird in den Jesuitenkirchen Köln und Bonn und in der Waldkapelle verehrt. Doch so plötzlich wie das Holzstück vor über 300 Jahren entdeckt wurde, verschwindet es 1984 auch wieder: Wohl aufgrund seiner wertvollen Einfassung wird es gestohlen und ist seitdem durch ein Faksimile ersetzt. Nach wie vor ist die Waldkapelle Andachtsstätte vieler Pilger.

8

Streckentipp

Tipp
14,3 km

Rheinbach: Wir fahren weiter durch den Rheinbacher Wald auf Rheinbach zu. Der Wald geht in die parkähnlichen Ausläufer von Rheinbach über, und wir kommen zur Rheinbacher Burg aus dem 12. Jh. Bereits nach wenigen Metern stehen wir vor der traditionsreichen Pfarrkirche St. Martin.

Ein kurzes Stück weiter treffen wir auf den Rheinbacher Bahnhof, der sich auch als alternativer Start- und Zielpunkt dieser Tour anbietet. Direkt dahinter fahren wir am innovativen Rheinbacher Campus vorbei in Richtung Pepppenhoven und seinem schönen Wasserschloss. Panoramen auf Firmament und Felder in altem Kulturland bestimmen die weitere Strecke.

9

St. Martin

Kirche
15,9 km

Rheinbach: Die 943 erstmals genannte Martinskirche ist wohl eine Gründung aus dem 8. Jh. Da sie außerhalb der Stadt liegt, wird im 14. Jh. eine Filiale innerhalb der Stadtmauern errichtet, die 1789 zur Nachfolgerin der im gleichen Jahr abgebrannten alten Kirche erhoben wird. In der Planungsphase eines Kirchenneubaus 100 Jahre später sterben die Architekten Heinrich Wiethase und Franz Langenberg sowie der beauftragende Pfarrer, so dass erst 1904/05 durch Johann Adam Rüppel ein Neubau unter Einbeziehung des alten gotischen Turms realisiert wird. Die Zerstörung dieser Kirche am letzten Kriegstag in Rheinbach führt ab 1948 zu einem weiteren Neubau nach den Plänen des Bonner Architekten Toni Kleefisch. Seit 1865 ist an der Kirche die Jodokus-Bruderschaft beheimatet, die diesen fast in Vergessenheit geratenen Heiligen der Reisenden und Wallfahrer verehrt.

Hinweis

Streckentipps: Glasmuseum Rheinbach, Burg in Rheinbach / Cafes, Biergärten, Eisdielen in Rheinbach

Einkehrmöglichkeit:

Tante xyx, Lüftelberg

10

Burg Morenhoven

Tipp
20,7 km

Morenhoven: Unsere nächsten Ziele sind die Ortschaften Morenhoven und Miel, wo Siedlungsspuren bis 6000 v. Chr. feststellbar sind. In der fränkische Gründung Morenhoven können wir einen Abstecher zum sehenswerten Wasserschloss machen, bevor wir zur Kirche St. Nikolaus kommen.

11

St. Nikolaus

Kirche
20,9 km

Morenhoven: Die Dorfkirche liegt auf einer Anhöhe, die bereits römisch besiedelt war. Sie wird im 14. Jh. erstmals erwähnt, ist aber wohl älter. Auch die älteste Glocke stammt aus dem 14. Jh. Der bauliche Zustand der Kirche führt im 18. Jh. dazu, dass der Pfarrer bei Regen nicht mehr am Altar stehen kann. Jedoch erst 1826 wird ein Neubau in einfacher romanischer Form unter Einbeziehung des alten Turms begonnen, der 1868 konsekriert wird. Die 1620 gegründete Sebastianus-Bruderschaft geht auf eine Pestepidemie zurück, die viele Dorfbewohner hinwegraffte.

12

Schloss Miel

Kultur
24,1 km

Miel: Wir begleiten nun den Swistbach, der seinen Namen durch seinen mäandrierenden Verlauf erhielt und vor seiner Regulierung durchaus gefürchtet war. So ertrank 1763 der damalige Pfarrer von Miel nach dem Besuch seines Mitbruders in Morenhoven an einer seitdem Pfaffensteg genannten Stelle. Wir kommen nach Miel. Hier steht das prachtvolle Schloss, das Graf Kaspar Anton Freiherr von der Heyden, genannt Belderbusch, 1768-71 im französischen Stil eines Maison de plaisance errichten ließ und die standesgemäße Repräsentationslust seines Erbauers widerspiegelt. Doch neben dem prunkvollen Leben des Adels gab es auch das einfache Volk, dessen Zentrum die dem Hl. Georg geweihte Dorfkirche auf der anderen Straßenseite war.

13

St. Georg

Kirche
24,3 km

Miel: Die Kirche liegt an einer alten römischen Straße nach Trier. Die römische Matronenverehrung wird von den christlichen Heiligen Jungfrauen Fides, Spes und Caritas abgelöst. Die zunächst der Gottesmutter und seit dem 17. Jh. dem Hl. Georg geweihte Kirche ist wohl eine sehr alte Gründung. Baulich reicht das kleine einschiffige Gotteshaus mit seinem wehrhaft wirkenden Westtum bis ins 11. Jh. zurück. Urkundlich erwähnt wird es erstmals um 1300. Der für eine Dorfkirche aufwendig gestaltete Chor und die Wandmalereien mit Motiven aus dem Leben der Gottesmutter Maria stammen aus dem 11.–13. Jh. Ein besonderes Missgeschick erlebte die Pfarrei vor 100 Jahren. Infolge der Unvorsichtigkeit der Messdiener brannten am Georgsfest 1906 nicht nur die Kerzen, sondern auch der ganze Altar mit ab.

14

Streckentipp

Tipp
28,5 km

Dünstekoven: Wir müssen nun zunächst der B 56 durch den Ort bis hinter die Autobahnauffahrt folgen, bis wir dann nach links auf einem Feldweg fahren können. Am Landgut Vershofen vorbei überqueren wir die Swist und fahren durch Dünstekoven auf das ehemalige Kloster Schillingskapellen zu. Schon die große Toreinfahrt mit dem seitlichen kleinen „Hungerpörtzchen“ zur Armenversorgung ist beeindruckend.

15

Ehem. Kloster Schillingskapellen

Kirche
30,1 km

Dünstekoven: Das ehemalige Kloster Schillingskapellen und seine aus dem Material der römischen Wasserleitung gebaute Immunitätsmauer strahlen mittelalterliche Atmosphäre aus. Mittelalterlich ist auch die Gründungslegende: Ritter Schilling findet in einem blühenden Rosenstrauch eine mit Kerzen umrahmte Muttergottesfigur. Er nimmt sie mehrmals mit in seine Burg, doch tags darauf steht sie immer wieder am Fundort. So lässt er dort eine Andachtsstätte bauen. Sicher ist, dass Schilling vom 3. Kreuzzug zahlreiche Reliquien mitbringt und zwischen 1190 und 1197 ein der Gottesmutter Maria geweihtes Kloster erbaut, das von Prämonstratenserinnen betreut wird. Neben der Verehrung der Reliquien wird die Anbetung Mariens im mittelalterlichen Bild der mystischen Rose, der „Rosa Mystica“ eingeführt. Es etabliert sich eine große Wallfahrt, die auch als zweite Station der Aachener Heiligtumswallfahrt Bedeutung erlangt. Nach Auflösung des Klosters in der Säkularisation wird das Gnadenbild 1806 in die Kirche nach Buschoven gebracht.

16

Wallfahrtskirche St. Katharina

Kirche
34,8 km

Buschhoven: Buschhoven hat die Wallfahrtstradition der Verehrung der „Madonna Rosa Mystica“ nach der Auflösung des Klosters Schillingskapellen übernommen. Die der Hl. Katharina geweihte Pfarrei wird erstmals 1173 erwähnt. Die alte barocke Landkirche stammt von 1723. Verschiedene Ausstattungsstücke werden aus Schillingskapellen übernommen, so die Kanzel und die Kreuzigungsgruppe, die heute über dem Altar der neuen modernen Kirche hängt. 1972 wird der neue Kirchenbau mit dem großen Vorplatz für die Pilgerverehrung geweiht. Festtag Maria Rosen ist der 24. Juni, an dem die Pilger in dem mit Rosen geschmückten Ort empfangen werden. Die Wallfahrt zählt auch heute noch zu einer der lebendigsten im Bonner Raum.

17

Streckentipp - St. Katharina

Tipp
34,8 km

Buschhoven: Über die Felder und durch Hohn fahren wir auf Buschhoven zu. Vor dem Ort grüßt eine kleine der Maria geweihte Feldkapelle. In Buschhoven treffen wir auf die alte Pfarrkirche, die 1984 an die evangelische Gemeinde übergeben wurde, und kommen nach ein paar hundert Metern zum weitläufigen Kirchplatz der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Katharina.

18

Bahnhof Kottenforst

Tipp
38,8 km

Lüftelberg: Die abschließende Etappe führt zurück in das Waldgebiet des Kottenforsts, und nach wenigen Kilometern stehen wir vor dem Kottenforster Bahnhof. Am Bahnhof Kottenforst gibt es einen einladenden Biergarten zu einer Rast. Von hier aus kann mit dem Auto der der Bahn die Rückfahrt angetreten werden. Bahnfahrer müssen beachten, dass der Eifelexpress in der Woche nur begrenzt am Bahnhof Kottenforst hält! Nächster Haltepunkt ist dann Meckenheim-Industriegebiet.

Ziel

BHF Kottenforst, RB 23 (Voreifel-Bahn)

Ziel
38 km

BHF Kottenforst, RB 23 (Voreifel-Bahn): Die Rundtour endet wieder hier.

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