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Bedeutende Klöster in der nördlichen Kölner Bucht Bedeutende Klöster in der nördlichen Kölner Bucht

Bedeutende Klöster in der nördlichen Kölner Bucht

Entfernung in Kilometer
57 km
Dauer in Stunden
6–8 Std
Steigung in Höhenmeter
519 Hm
Anzahl der Orte
17 Orte

Tourübersicht

Start Bahnhof Frechen–Königsdorf, S 12 Linie Ziel Bahnhof Neuss, RE 7, S 11

Charakteristik

Streckentour ländlich familienfreundlich Erftkreis

Streckentour, hauptsächlich durch ländliches Gebiet. Bis auf die leichte Steigung zu Beginn in Königsdorf (2% - 5%) flache Strecke. Größtenteils befestigte Feld- und Wirtschaftswege oder kleinere Straßen.

Schwierigkeitsgrad

anregend 6–8 Std 519 Höhenmeter

Anregend. Einfach zu fahren, aber relativ lang. Grundsätzlich für Familien und Gruppenfahrten gut geeignet. Auch in entgegengesetzter Richtung fahrbar.

Hintergrund

kulturell

Im Gebiet zwischen der Kölner Bucht und der Jülicher Börde gibt es viele Kirchen und Klöster zu entdecken. Durch die Säkularisation sind manche dieser nicht nur für das religiöse Leben, sondern auch für die kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklung so wichtigen Einrichtungen verschwunden. Wir besuchen die großen Klosterniederlassungen dieser bis zur Erft reichenden Region in Brauweiler, Knechtsteden und Langwaden. Weiter geht es bis zur Erftmündung nach Neuss und dem Quirinusmünster, dem Abschluss unserer Tour.

ProfilbildUdo Wallraf

Start

St. Martinus

Start
0 km

Frechen-Königsdorf: Ausgangspunkt unserer Tour ist der Bahnhof in Frechen-Königsdorf. Ihm gegenüber liegt die in der zweiten Hälfte des 19. Jh. erbaute neugotische Kirche St. Sebastianus, die seit einigen Jahren profanisiert ist.

Hinweis

Am Bahnhof nur begrenzte PKW-Parkmöglichkeiten.

1

Das ehem. Benediktinerinnenkloster

Kultur
1,4 km

Königsdorf: Unser erstes Ziel ist das ehemalige Benediktinerinnenkloster Königsdorf, heute eine nobel ausgebaute Wohnstätte, die leider nicht zugänglich ist.

Das Kloster hat es bis in große Museen geschafft: das Königsdorfer Klostersiegel aus dem 12. Jh. befindet sich im Britischen Museum in London, die Gründungsgeschichte in einer Abschrift des 17. Jh. in der Brüsseler Bibliothèque royale de Belgique und ein Altarbild im Kölner Wallraf-Richartz-Museum. Nur noch wenige erhaltene Gebäudeteile des Klosters lassen erahnen, dass hier über 600 Jahre Menschen den Sinn ihrer Existenz in der asketischen Vorbereitung auf ein jenseitiges Leben sahen. Der Legende nach gründet Karl der Große das Kloster im Jahr 775. Urkundlich wird es 1136 erstmals als eine für die Nonnen im Kölner Kloster St. Pantaleon eingerichtete Niederlassung erwähnt und 1159 der Gottesmutter geweiht. Ab dem 14. Jh. wird es vom Benediktinerkloster Brauweiler betreut und existiert bis zu seiner Aufhebung 1802.

2

Der Kapellengarten

Kultur
2,3 km

Königsdorf: Bergab geht es vorbei an einem Vorgarten mit der zwischen 1920 und 1947 errichteten sog. Rosenkranzkapelle, die aus einer Ansammlung kleiner Andachtsgrotten besteht. Die folgende Strecke bietet einen weiten Ausblick auf die Silhouette von Köln mit dem Fernsehturm Colonius sowie dem Dom und auch auf die alte Abtei Brauweiler. Auf einem schmalen Wegstück erinnert ein Wegkreuz an das fromme Andenken eines früh verstorbenen Gutsbesitzers, bevor wir zur alten Windmühle von Brauweiler und später zur Abteikirche St. Nikolaus und Medardus kommen.

3

Magdalenenkapelle

Kapelle
2,5 km

Frechen-Königsdorf: ... Eine Straßenecke weiter liegt die neuromanische Magdalenenkapelle von 1882.

Streckentipp

Aussicht
3,9 km

Frechen-Königsdorf: Die folgende Strecke bietet einen weiten Ausblick auf die Silhouette von Köln mit dem Fernsehturm Colonius sowie dem Dom und auch auf die alte Abtei Brauweiler. Auf einem schmalen Wegstück erinnert ein Wegkreuz an das fromme Andenken eines früh verstorbenen Gutsbesitzers, bevor wir zur alten Windmühle von Brauweiler und später zur Abteikirche St. Nikolaus und Medardus kommen.

4

St. Nikolaus und St. Medardus - Ehem. Abtei Brauweiler

Kirche
5,8 km

Brauweiler: Das Gotteshaus ist als Pfarrkirche erhalten. Der Pfarrpatron St. Nikolaus wird in einer romanischen Figur von 1180 verehrt, zu der es eine Wallfahrt gab.

Die in ihrer Gesamtstruktur erhalten gebliebene Klosteranlage Brauweiler wird um 990 durch Mathilde, Tochter Kaiser Ottos II., gegründet und ab 1024 als Benediktinerkloster geführt. Von 1136 bis 1225 wird die beeindruckende Kirche unter wechselnder Planung erbaut. Sehenswert sind die Ausmalungen im Kapitelsaal sowie im Kreuzgang aus dem 12. Jh. Das Kloster ist ein Treffpunkt der spätmittelalterlichen Elite. Genannt werden Bernhard von Clairvaux, Kaiser Karl V. oder auch Kaiser Maximilian, der 1505 allerdings weniger geistige Erbauung, sondern eine wetterfeste Unterkunft suchte. Die später barock gestaltete Klosteranlage wird nach der Säkularisation als Bettler- und Arbeitsanstalt genutzt und leider auch als Konzentrationslager und Gestapogefängnis missbraucht. Heute sind die Klostergebäude im Besitz des Landschaftsverbandes Rheinland.

5

Streckentipp

Tipp
8 km

Brauweiler: Die folgende Strecke führt durch eine Landschaft mit weiten Feldern. Wir kommen durch Sinthern und Manstedten und sehen westlich von uns die dampfenden Kohlekraftwerke. Strommasten überziehen das Land. Wir erreichen Stommeln mit seinen beiden dem Hl. Martin geweihten Kirchen. Ein Abstecher führt uns zur alten Martinuskirche, während wir die heutige neugotische Pfarrkirche St. Martinus im Ortszentrum streifen.

6

Kirche St. Martin

Kirche
14,3 km

Stommeln: Die alte Martinuskirche wird erstmals 962 erwähnt. Der Turm stammt aus dem 12. Jh., die spätgotische Kirche wird im 16. Jh. zu einem dreischiffigen Bau erweitert. Im 13. Jh. lebt hier die Selige Christina von Stommeln. Sie wächst in bäuerlichen Verhältnissen auf, lebt zeitweise in einem Beginenkonvent in Köln und als Eremitin in Stommeln und ist von geistlichen Visionen erfüllt. Die Kirchenfenster im Chor der alten Kirche aus den 60er Jahren stellen Szenen aus ihrem Leben dar. 1904 wird im Ortszentrum unter Leitung des Architekten Theodor Ross die heutige neugotische Kirche erbaut.

7

Alte Synagoge Stommeln

Kultur
14,4 km

Stommeln: Ein wichtiger Ort des Erinnerns ist die etwas versteckt liegende alte Synagoge in Stommeln. Sie wurde Mitte des 19. Jh. von der jüdischen Gemeinde errichtet, die bereits seit dem 14. Jh. in Stommeln existierte. Seit den 1920er Jahren wurde das kleine Gebäude nicht mehr als Gotteshaus genutzt, verkauft und als Lagerraum genutzt. so blieb die kleine Synagoge auch vom Naziterror verschont und erhalten.

8

Windmühle Stommeln

Tipp
14,8 km

Stommeln: Neben der Kirche laden Biergärten und Cafes zur Rast ein, bevor es ein paar Meter bergauf zur Stommelner Windmühle geht, die seit dem 16. Jh. besteht. Ein Stück weiter kommen wir an einer Marienkapelle von 1929 vorbei und fahren nach Stommelner Busch.

9

Anfahrt Knechtsteden

Tipp
24,2 km

Knechtsteden: Durch eine reizvolle Landschaft erreichen wir das Kloster Knechtsteden und seine dem Hl. Andreas und der Hl. Magdalena geweihte Kirche

10

Kloster Knechtsteden

Kirche
24,7 km

Knechtsteden: Mit dem faszinierenden Anblick auf die drei Türme der alten Klosterkirche kommen wir zu einer der schönsten romanischen Kirchen im Rheinland. Ab 1138 errichten die Prämonstratenser Kloster und Kirche. Die Ostapsis wird 1477 gotisch erneuert, die Klostergebäude werden später barock gestaltet. Das romanische Ideal der Proportioniertheit, die ein Abbild der von Gott geschaffenen Ordnung sein soll, spiegelt der Kirchenbau in Reinform. Die dreischiffige Gewölbebasilika besitzt eine sog. Doppelchoranlage, wie sie im Mittelalter häufig vorkam. Nach Aufhebung im 19. Jh. wird das Kloster Zuckerrübenfabrik, Herrensitz, Armenverwaltung und brennt schließlich 1869 ab. Seit 1895 betreut die Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist (Spiritaner) die Anlage.

Streckentipp

Aussicht
29,5 km

Gohr: Hinter dem Kloster geht es durch ein Waldstück, das uns in eine typisch niederrheinische Landschaft bringt. Durch erholsame Wald- und Wiesenflächen erreichen wir Gohr und seine Pfarrkirche St. Odilia.

11

St. Odilia

Kirche
30,8 km

Gohr: Die Verehrung der Hl. Odilia ist im Rheinland ungewöhnlich, besteht aber in Gohr bereits seit der Kirchengründung im 11. Jh. Sie gilt als Patronin der Augenleidenden und als Patronin des Elsass, wo sie im 7. Jh. lebt und ein Kloster gründet. Seit 1846 besitzt die Pfarrei eine Reliquie der Heiligen, die durch eine Wallfahrt verehrt wird. Die dreischiffige Pfeilerbasilika aus dem 12. Jh. ist eine der ältesten Pfarrkirchen der Gegend. Während bei vielen Kirchen die Türme älter als die Kirchenschiffe sind, ist es hier umgekehrt. Der neoromanische Turm wird im Rahmen einer Erweiterung von 1900 bis 1903 errichtet. Erwähnenswert sind der romanische Taufstein aus dem 12. Jh. sowie eine barocke Madonna des Bildhauers Gabriel de Grupello.

Streckentipp

Aussicht
36 km

Hülchrath: Hinter Goch durchfahren wir eine weite Ebene mit Ausblick auf die mächtigen Braunkohlekraftwerke und auf der anderen Seite bis zum Düsseldorfer Fernsehturm und den Pylonen der Neusser Rheinbrücke. Von Ferne sehen wir das von Michael Leveilly im 18. Jh. als Lustschloss gestaltete Haus Horr und seine Nepomuk-Kapelle. Wir kommen nach Hülchrath, seiner Pfarrkirche St. Sebastianus und seinem sehenswerten Schloss aus dem 14.Jh.

12

Zisterzienserkloster Langwaden

Kirche
37,7 km

Grevenbroich: Hinter Hülchrath kommen wir zum Kloster Langwaden. Im Gegensatz zum Kloster Knechtsteden ist hier von der alten mittelalterlichen Substanz nichts mehr vorhanden.

Das 1173 erstmals erwähnte Kloster wird als Prämonstratenserinnenkloster gegründet und im Laufe seiner Geschichte mehrmals gebaut. Ab 1693 werden Kloster und Klosterkirche als barocke Anlage neu errichtet, von der noch einzelne Architekturelemente zu sehen sind. Nach der Säkularisation wird das Kloster zum schlossähnlichen Sommersitz umgewandelt. Es folgen unterschiedlichste Nutzungen bis die Anlage 1961 von Zisterziensern aus Böhmen übernommen wird. Mit seiner im westlichen Flügel gelegenen Kapelle wird das neue Kloster Langwaden von Kardinal Höfner 1970 geweiht.

13

Ehem. Kloster Eppinghoven

Tipp
43,8 km

Grevenbroich: Durch ein Waldstück folgen wir dem Radweg, den wir am Waldrand nach rechts verlassen. Wir fahren durch Münchrath und streifen eine kleine Kapelle. Nun sind wir auf dem Erftradweg und erreichen Helpenstein. Mitten in der Siedlung grüßt eine kleine Muttergotteskapelle von 1952. Der Weg führt zur Erft am ehemaligen Zisterzienserkloster Eppinghoven vorbei, das im 13. Jh. gegründet wurde und bis zur Säkularisation bestand. Heute ist das ehemalige Kloster, zu dem leider eine Hinweistafel fehlt, ein nicht zugänglicher Komplex gehobenen Wohnkomforts. Dem Erftradweg folgend, streifen wir die als Paniermehlbetrieb bekannte Erprather Mühle und gelangen durch eine Parkauenlandschaft zu der am Schloss Reuschenberg liegenden Cornelius-Kapelle.

14

Die Cornelius-Kapelle und das Cornelius-Reliquiar

Kapelle
47,3 km

Reuschenberg: Die wohl aus dem 12 Jh. stammende Kapelle wird 1573 erstmals erwähnt und von Franziskanern, ab 1628 von Jesuiten betreut. 1944 stark beschädigt, wird sie nach den Entwürfen von Paul Hemes 1950 wiederhergestellt. Die Ausstattung ist größtenteils modern. Sehenswert ist das Cornelius-Reliquiar im Chor und ein außen als Weihwasserbecken angebrachter sog. Grinkopf, wie er früher an Fassaden angebracht war. Bereits 1608 wir eine Cornelius-Wallfahrt erwähnt, die auch heute große regionale Bedeutung hat. Der Hl. Cornelius gehört zu den sog. „vier Marschällen“, die um besonderen Gottesbeistand angerufen werden.

Erftmündung und Nordkanal

Aussicht
50,8 km

Neuss: Das letzte Stück an der mäandrierenden Erft bis zu ihrer Mündung in den Rhein führt uns zur Quirinusstadt Neuss. Wir fahren am Nordkanal entlang, der unter Napoleon den Rhein mit der Maas verbinden sollte, aber nie vollendet wurde und heute eine schöne Parkallee ist. In der Innenstadt kommen wir zum Kloster Marienberg, das heute als erzbischöfliche Schule genutzt wird.

15

Ehem. Kloster Marienberg

Kultur
55,7 km

Neuss: Das Kloster wird 1439 von Augustinerinnen auf das Patrozinium Mariae Geburt gegründet und unter dem Namen Marienberg geführt. Die spätgotische einschiffige Kirche trägt die älteste Glocke von Neuss aus dem Jahr 1631. Nach Aufhebung des Klosters 1802 wird die Kirche zunächst evangelisches Gotteshaus. In den Klostergebäuden gründen die Schwestern vom Armen Kinde Jesu 1856 ein Waisenhaus und eine höhere Töchterschule. 1911 übernehmen sie auch die Klosterkirche. Das alte Kloster wird Silvester 1944 zerstört und mit neuer Innengestaltung 1953/54 wieder aufgebaut.

16

Münster St. Quirinus

Kirche
55,9 km

Neuss: Zwei Straßen weiter sind wir am Münster St. Quirinus, das in seiner Bedeutung als mittelalterliche Wallfahrtsstätte nur von Köln übertroffen wurde.

Besonderheiten

Auf einer spätantiken Totenmemorie ist ab dem 9. Jh. ein Kirchenbau nachgewiesen. Über der um 1050 gebauten Krypta wird ab 1209 die große dreischiffige spätromanische Basilika mit ihrem imponierenden Westwerk errichtet. Bereits um 950 wird ein Benediktinerinnenkloster gegründet und im 14. Jh. zu einem Stift umgewandelt. Nach der Säkularisation wird das Stift aufgelöst und die Stiftsgebäude niedergelegt. Zentrale Bedeutung hat die Verehrung des Hl. Quirinus, auf dessen Beistand die Neusser im späten Mittelalter ihren Sieg gegen Karl den Kühnen 1474/75 zurückführen. Der Betrachtung seiner Reliquien aber auch die Berührung mit dem Wasser des Quirinus-Brunnens werden seit dem Mittelalter mit Heilung bei bestimmten Krankheiten verbunden.

17

Ehem. Klosterkirche St. Sebastian

Kirche
56,4 km

Neuss: Auf unserer abschließenden Strecke vom Quirinusmünster zum Bahnhof streifen wir die 1728 erbaute Klosterkirche St. Sebastian, die auf ein bereits im 15. Jh. errichtetes Franziskanerkloster zurückreicht.

Ziel

Bahnhof

Ziel
57 km
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