Rundtour ländlich Siegburger Land
Rundtour, hauptsächlich durch ländliches Gebiet.
anspruchsvoll 6–8 Std 500 Höhenmeter
Anspruchsvoll. Die ausgedehnte Tour führt zur Hälfte an der Sieg und dem Rhein entlang, erklimmt dann den Höhenzug des Siebengebirgen und fährt durch das Hanfbachtal zurück nach Hennef und Siegburg.
Nach den Regenfällen der vergangenen Tage muss derzeit auf den Naturwegen in Feld- und Waldabschnitten mit Ausspülungen und Behinderungen gerechnet werden.
spirituell kulturell
Churchtrail ist eine Reihe von Radtouren, die gemeinsam mit dem DJK Sportverband - Diözesanverband Köln e.V. geplant werden.
Diese Tour führt entlang der Sieg und des Rheins Richtung Süden in das Siebengebirge und durch das Siegburger Land wieder zurück nach Siegburg. Dabei werden eine Reihe geschichtlicher Kirchenorte mit (ehemaligen) bedeutenden Klöstern und Kirchen besucht sowie der Einflussbereich des alten Benediktinerklosters in Siegburg durchfahren.
Redaktion: Daniela Otto (DJK), Berward Siemes (DJK), Dr. Udo Wallraf (KSI)
Siegburg, Katholisch-Soziales Institut: Die vom Kölner Erzbischof Anno II. im Jahre 1064 gegründete Benediktinerabtei thront auf einer vulkanischen Felsenkuppe und gehörte zu den bedeutendsten mittelalterlichen Klöstern in Rheinnähe. Von der ursprünglich dreischiffigen Basilika ist die Krypta erhalten, der gotische Chor von 1410 und der barocke Westturm aus dem 17. Jh. werden nach Kriegszerstörungen wiederhergestellt. Anno II. stirbt 1075 und wird in „seinem“ Siegburger Kloster beigesetzt. Berichte von Wundern an seiner Grabstätte führen schon ein Jahrhundert später (1183) zu seiner Heiligsprechung. Seitdem wird er im Anno-Schrein verehrt, eine von Nikolaus von Verdun geschaffene vorbildliche mittelalterliche Goldschmiedearbeit. Das Kloster nach der Säkularisation über 100 Jahre als Kaserne, Schule, Krankenhaus, Irrenanstalt und Gefängnis genutzt. Von 1914 bis 2010 ist es – mit Unterbrechungen in den Kriegsjahren – wieder Benediktinerabtei. Nach der Schließung des Klosters und nach Umbau und Erweiterung beherbergt das große alte Kloster seit 2017 das Katholisch-Soziale Institut. Die 1947 von Kardinal Frings gegründete Bildungsakademie des Erzbistums Köln hat ihren thematischen Schwerpunkt in der katholischen Soziallehre und der Arbeitsnehmerbildung.
Das Katholisch-Soziale Institut der Erzdiözese Köln wurde am 18. Oktober 1947 von Josef Kardinal Frings als „Stätte der Erwachsenenweiterbildung auf der Grundlage der katholischen Soziallehre“ in Bad Honnef gegründet. Es ist ein Haus des Erzbistums Köln mit dem Schwerpunkt „Arbeitnehmerbildung“. Tagungen und Seminare für Mitarbeitervertreter/innen im kirchlich-caritativen Dienst stehen im Zentrum. Weitere Schwerpunkte des Katholisch-Sozialen Instituts sind Veranstaltungen in der „Beruflichen Weiterbildung“, im Bereich Ethik und „katholischer Soziallehre“, politischer Bildung, Zukunftsfragen als auch in der Frauenbildung. In den neunziger Jahren wurde im KSI das „MedienkompetenzZentrum“ des Erzbistums Köln aufgebaut. In Seminaren und Fortbildungen werden seitdem Medientechnik und Medienkommunikation sowie Mediengestaltung eingeübt und diskutiert.
Spiritueller Impuls
Heiliger Erzengel Michael. Der Schutzpatron Deutschlands. In der Heiligen Schrift begleitet der Erzengel Michael den Weg der Menschheit vom Anfang bis zum Ende, vom Paradies bis zum Ende der Zeiten. Engel sind Boten Gottes und werden auch als Schutzengel gesehen.
Michael, der Erzengel. Habe ich in meinem Leben schon einmal die Hilfe der Engel erfahren?
St. Augustin: Die Stadt St. Augustin ist nicht nur nach einem Heiligen benannt, dazu noch nach einem wichtigen Kirchenvater, sondern beherbergt auch das Kloster der Gesellschaft des göttlichen Wortes (SVD), den Steyler Missionaren zusammen. Am Klostergelände grüßt die markante, fast 10 m hohe Christusstatue, die Fidelis Bentele 1959 für ein Recklingshausener Krankenhaus entwarf und die seit 2009 hier steht.
1903/04 sucht der Gründer der Steyeler Missionare, Pater Arnold Janssen, nach der Möglichkeit einer Ordensniederlassung im Erzbistum Köln und findet einen Bauplatz in Hangelar. Doch erst 1913 kann ein Bau nach den Plänen des Steyler Generalbaumeisters Pater Johannes Beckert im neobarocken Stil errichtet und dem Hl. Augustinus geweiht werden. In Eigenregie bauen die Ordensgeistlichen ab 1926 eine Kirche, die durch den ersten Präses des Hauses, Pater Josef Büttgens, gestaltet und 1930 der Dreifaltigkeit geweiht wird. Das Kloster übernimmt die Leitung der west- und norddeutschen Provinz, und eine philosophisch-theologisch Hochschule wird gegründet. 1941 wird das Kloster beschlagnahmt und 1944/45 zerstört. Nach dem Wiederaufbau werden das Missionswissenschaftliche Institut, eine Akademie und die Steyler Bank angesiedelt sowie 1973 das Museum „Haus Völker und Kulturen“ eröffnet. Heute wird der gesamte Orden im deutschen Raum vom Kloster St. Augustinus aus geleitet.
St. Augustin, Kloster der Steyler Missionare: Die Stadt St. Augustin ist nicht nur nach einem Heiligen benannt, dazu noch nach einem wichtigen Kirchenvater, sondern beherbergt auch das Kloster der Gesellschaft des göttlichen Wortes (SVD), den Steyler Missionaren . Am Klostergelände grüßt die markante, fast 10 m hohe Christusstatue, die Fidelis Bentele 1959 für ein Recklingshausener Krankenhaus entwarf und die seit 2009 hier steht.
Vilich: Der barocke Kirchturm der Vilicher Kirche markiert schon von weitem diese geistliche Institution mit ihrer 1000jährigen Geschichte. Die Edelfreien Megingoz und Gerberga gründen im 10.Jh. ein Frauenstift und übertragen die Leitung ihrer Tochter Adelheid. Adelheids vorbildliches Leben und Wunderberichte nach ihrem Tod 1015 führen zu einer bedeutenden Wallfahrtsbewegung. Die Stiftskirche wird 1040 zu einer romanischen Pfeilerbasilika erweitert. Nachdem 1650 festgestellt wird, dass die Grablege der Heiligen in der Kirche leer ist, verlagert sich die Verehrung in den Nachbarort Pützchen. Dort lebt die Wallfahrt auf, in deren Zuge der „Pützchens Markt“ entsteht, der heute als Großkirmes lockt. Ihre heutige Gestaltung erhielt die Kirche um 1700. Heute thront die Hl. Adelheid auf dem Turm und zeigt, woher der Wind weht.
Die alte Stifts- und heutige Pfarrkirche St. Peter ist das Zentrum der jahrhundertealten pfarrlichen Erschließung und Betreuung des rechtsrheinischen Gebiets bis Königswinter. Hier ist auch der Wirkungsort der Hl. Adelheid, die neben den römischen Märtyrern Cassius und Florentius als Stadtpatronin Bonns verehrt wird.
Spiritueller Impuls
Eigentlich heißt er Simon. Den Namen Petrus erhält er irgendwann später. Der stammt aus dem Griechischen und bedeutet Fels. Auf diesen Fels hat Jesus seine Kirche aufgebaut.
Fürs Wetter ist im Christentum der Apostel Petrus zuständig. Das gilt insbesondere für den deutschsprachigen Raum. "Petrus hat es gut mit uns gemeint", sagt man, wenn das Wetter gefällt. Der Apostel wird als Himmelspförtner verehrt, der die himmlischen Schleusen öffnet und schließt und so für Regen oder Sonnenschein sorgt.
Petrus, der Fels. Wer ist für mich ein Fels, auf den ich bauen kann?
Schwarzrheindorf: Die dem Hl. Clemens geweihte Kirche ist ein einzigartiges romanisches Juwel im Rheinland. Der Reichskanzler und designierte Kölner Erzbischof Arnold von Wied baut die 1151 geweihte Kirche als Kapelle und Grabeskirche an einer alten Burganlage. Die in Kreuzesform angelegte doppelstöckige Kirche hat die Aachener Pfalzkapelle zum Vorbild. Bereits fünf Jahre nach ihrer Vollendung wird ihr Bestimmungszweck eingelöst. Arnold von Wied stirbt bei einem Wettlauf und wird 1156 in der Kirche beigesetzt. Seine Schwester Hadwig gründet ein Benediktinerinnenkloster, das im 15. Jh. in ein Kanonissenstift umgewandelt wird. Aus der Farbe des Habits der Schwestern leitet sich der Name des Ortes Schwarz-Rheindorf her. Einzigartig ist die Ausmalung der Kirche, die zufällig im 19. Jh. wiederentdeckt wird. Es ist ein glücklicher Umstand, dass diese Kirche, die in der Säkularisation Lazarett, Magazin, Scheune und Pferdestall war, vor dem damals geplanten Abbruch gerettet werden konnte.
Auf dem Turm der Kirche St. Clemens in Schwarz-Rheindorf thront kein Hahn, sondern ein Posaunist als Rufer des Herrn, der den Radfahrer schon von weitem begrüßt.
Spiritueller Impuls
Der Legende nach wurde der heilige Clemens an einem Anker im Meer versenkt. Am Meeresboden sei ein Tempel entstanden, in dem seine Gebeine aufbewahrt würden. Einmal im Jahr, so heißt es weiter, habe sich das Meer auf wundersame Weise geteilt und den Pilgern einen Weg zum Grabtempel ermöglicht.
Clemens, der Anker. Wem kann ich Halt in stürmischen Zeiten geben und Anker sein?
Oberkassel: Die Kirche St. Cäcilia, urkundlich erstmals 1144 erwähnt, ist eine romanische Chorturmanlage aus dem 13. Jh. Aus dieser Zeit stammt noch der Taufstein. Im 19. Jh. wird die Kirche durch Blitzeinschlag beschädigt, so dass 1863 nach Plänen des Bauingenieurs August Dieckhoff ein neoromanischer Neubau erfolgt, der 1911/12 durch Seitenschiffe nach Plänen von Johann Adam Rüppel ergänzt wird. Der alte romanische Turm steht der Kirche im Westen vor. Zwei seiner Glocken stammen noch aus dem 15. Jh.
Sehenswert sind die Kirchenfenster, die zwischen 1984 und 1910 gestaltet wurden.
Spiritueller Impuls
Cäcilia von Rom wird in mehreren christlichen Konfessionen als Heilige, Jungfrau und Märtyrin verehrt. Sie gilt als Schutzpatronin der Kirchenmusik, daher zählt unter anderem die Orgel zu ihren Attributen.
Cäcilia, die Musikerin. Vielleicht ist dir hier danach ein Lied zu summen/singen! Hast Du einen Ohrwurm im Sinn?
Oberkassel: 1908 wird in Oberkassel eine neue große evangelische Kirche nach Plänen des Berliner Architekten Otto March im Jugendstil erbaut
Oberkassel: Oberkassel, das unter dem Motto „Stein und Wein“ sowohl als Winzerdorf wie als Ort der Stein- und Betonindustrie bekannt ist, beherbergt zwei interessante evangelische Kirchen, die für den Bonner Raum älteste reformierte Kapelle und die große evangelische Kirche.
Die Reformation in Oberkassel beginnt mit der Gründung einer Gemeinde durch den niederländischen Prediger Georg Kuiff im 16. Jh. Nach Auseinandersetzungen kann 1683 das erste Gotteshaus gebaut werden, das heute zu den ältesten reformierten Kirchen des Rheinlandes gehört.
Oberdollendorf: Die Kirche St. Laurentius in Oberdollendorf liegt oberhalb des bekannten Weingutes Sülz, das urkundlich bereits 966 erwähnt wird und ab dem 14. Jh. zum Kloster Heisterbach gehörte. Hier befindet sich auch der nördlichste Weinberg des Rheinlandes Das Laurentius-Patrozinium der Kirche verweist auf eine Gründung im 10. Jh., urkundlich wird die Kirche 1144 erstmals erwähnt. Aus dieser Zeit stammt noch der dreigeschossige Turm der alten Kirche, die 1792 durch eine Saalkirche ersetzt wird. Anbauten der Nachkriegszeit verändern den Charakter der Kirche nochmals.
Erwähnenswert ist das wohl aus dem 12. Jh. stammende helle „Bimsglöckchen“, das kurz vor dem Gottesdienst ertönte.
Spiritueller Impuls
Laurentius ist der Patron der von vielen Kirchen in den Weinanbaugebieten von Rhein, Ahr und Mosel. Auch Laurentius erlitt schließlich den Märtyrertod. Zuletzt wurde er auf einem glühenden Rost zu Tode gemartert. Er wird als Schutzpatron der Reben angesehen, sollen diese doch in der Sonnenglut des August braten wie Laurentius auf dem Rost und so einen guten Wein bringen.
Laurentius, der Patron des Weines. Welche Themen berühren dich und machen dich „weinseelig“?
Klosterruine Heisterbach: Das in einer umwaldeten Tallage liegende ehemalige Zisterzienserkloster Heisterbach mit seiner berühmten Ruine der Chorapsis gehört zu den „Highlights“ des Siebengebirges.
Der Zisterzienserorden, 1098 durch Robert von Molesme gegründet, baut an abgelegenen Orten Klöster, um ein Gott zugewandtes Leben durch Einsamkeit und Armut zu führen. 1189 übernehmen die Zisterzienser eine Niederlassung der Augustiner auf dem Petersberg und gründen 1193 ein neues Kloster im heutigen Heisterbachtal. 100 Jahre später wird hier die Superlative des Mittelalters gebaut, eine der größten Kirchen des christlichen Abendlandes. Sie wird 1227 der Gottesmutter Maria geweiht und ist mit 17 Altären ausgestattet.
Die kulturelle Bedeutung spiegelt sich auch in den Schriften des berühmten Chronisten und Novizenmeisters Caesarius von Heisterbach. Einen Eindruck von den gewaltigen Ausmaßen des spätromanischen Baus vermittelt noch die Ruine der Chorapsis. Doch die große jahrhundertealte Bedeutung des Klosters rettet den Kirchenbau nicht vor dem Abbruch nach der Säkularisation. Das Material wird für den Bau der Festung Ehrenbreitstein und den Napoleonischen Rhein-Maas-Kanal verwertet.
Seit 1919 sind Cellitinnen in Heisterbach ansässig und betreiben dort verschiedene Einrichtungen.
Spiritueller Impuls
Ein mystischer Ort im Siebengebirge, ein Ort für Sagen und Legenden.
Der Mönch von Heisterbach
Eines Tages, als er wieder tief in Gedanken im Klostergarten spazieren ging, hörte er auf einmal einen Vogel singen, dessen Stimme er noch nie zuvor gehört hatte. Überrascht und erfreut folgte er der Vogelstimme und ging durch eine kleine Pforte in der Mauer in den Wald hinaus. Er folgte ihr immer weiter, immer tiefer in den Wald hinein, und vergaß darüber Raum und Zeit. Schließlich war er so müde, dass er nicht mehr weiter konnte. Er setzte sich auf einen Baumstumpf und schlief ein. Als er wieder aufwachte, machte er sich schnell auf den Weg zurück ins Kloster.
Gegen Abend kam er dort an und trat ein, um mit den anderen Mönchen das Abendgebet zu sprechen .. doch an der Tür erstarrte er. Kein einziges Gesicht war ihm vertraut. Er bat die Mönche, ihn zu ihrem Abt zu bringen. Dort stellte er sich selbst vor und nannte den Namen des Kölner Erzbischofs, der zum Zeitpunkt seines Klostereintritts amtierte. Da erschraken die Mönche und ein langes Schweigen folgte seinen Worten. Schließlich sagte ihm der Abt, dass seitdem 300 Jahre vergangen wären. Einem der Mönche fiel ein, dass er in alten Klosterschriften von einem Bruder gelesen hatte, der damals spurlos im Wald verschwunden war. Da verstand der Mönch: „Tausend Jahre sind ihm wie ein Tag“. Ein glückliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, er sank um und starb.
1000 Jahre wie ein Tag. Wann fliegt bei dir die Zeit?
Heisterbacherrott: An Ortseingang von Heisterbacherrott liegt der ehemalige Fronhof des Klosters Schwarzrheindorf und später des Klosters Heisterbach, das heutige Haus Schlesien mit der schönen Nikolauskapelle. Die einschiffige, zunächst dem Apostel Markus geweihte Kapelle aus weiß verputztem Bruchstein wird im 12. Jh. vom Kloster Schwarzrheindorf gegründet. Schon 1305 wechselt sie in den Besitz des Klosters Heisterbach und wird nach Kriegszerstörungen 1676 wiederaufgebaut und dem Hl. Nikolaus geweiht.
In der Nachbarschaft zur Nikolauskapelle liegt das Haus Schlesien, ein Kultur- und Bildungszentrum für schlesische Landeskunde.
Spiritueller Impuls
Einer der beliebtesten Heiligen ist Nikolaus. Seinen Gedenktag am 6. Dezember kennt wohl buchstäblich jedes Kind. Und das Brauchtum drumherum ist aus der Vorweihnachtszeit nicht wegzudenken.
Als Freund der Kinder, Patron der Gefangenen, Schutzheiliger von Seefahrern und Kaufleuten, Märtyrer, Bekenner und Nothelfer ist Nikolaus ein viel gefragter Heiliger für fast alle Lebenslagen.
Nikolaus, der Freund der Kinder. Machen sie doch heute einem Kind mal eine besondere Freude.
Heisterbacherrott: Die St. Joseph und Judas-Thaddäus-Kirche in Heisterbacherrott gehört zu den besonderen Wallfahrtorten im Erzbistum Köln. 1890/92 wird die Kirche durch den Kölner Dombaumeister Franz Schmitz und den Architekten Theodor Ross erbaut. Die aus heimischem Stenzelberger Latit gebaute Hallenkirche mit dem wuchtig wirkenden Turm hat eine burghaft romanische Form. Mit dem Erwerb einer Reliquie des Judas Thaddäus 1911 etabliert sich eine Wallfahrt. Die Verehrung des Heiligen, der als Helfer in schweren Nöten und verzweifelten Situationen angerufen wird, nimmt in den Folgejahren zu. Es wird eine Thaddäus-Oktav in der zweiten Novemberwoche eingeführt.
Thomasberg: In Thomasberg streifen wir eine kleine Marienkapelle, die als „Strücher Dom“ bekannt ist, der "Dom in den Sträuchern". Als Hauskapelle eines größeren Hofes wurde sie 1859 aus Bruchsteinen und Basalt aus dem Siebengebirge errichtet. Durch Eigeninitiative der Thomasberger Bürger wurde sie vor dem Verfall gerettet und in den 1980er Jahren restauriert. Seitdem ist sie ein wichtiger Anlaufpunkt im Gemeindeleben Thomasbergs. Im Innern erwartet der Besucher eine gekrönte Madonna mit Kind.
Oberpleis: Zu den ältesten Kirchen der Region gehört das ehemalige Kloster und heutige Pfarrkirche St. Pankratius. Als Tochterkloster der Siegburger Benediktinerabtei schon um 1100 unter dem Patronat des heiligen Pankratius (xy) gegründet, bestand das Kloster bis zur Säkularisation, wurde 1803 aufgehoben und danach zur Pfarrkirche. Auch baulich war die Kirche des Siegburger Klosters Vorbild für die dreischiffige spätromanische Pfeilerbasilika. Ab Mitte des 12. Jh. folgte der Bau des markanten Westturms. Trotz verschiedener Zerstörungen, Umbauten und Renovierungen blieb der spätmittelalterliche Gesamteindruck des baulichen Ensembles doch erhalten. Vollständig aus dieser Zeit erhalten ist die Krypta.
Unter den Ausstattungsgegenständen verdienen ein Marienretabel aus dem 12. Jh., das sog. Dreikönigsrelief) besondere Aufmerksamkeit, dessen Entstehung in die Zeit der Überführung der Hl. Drei Könige von Mailand nach Köln unter Rainald von Dassel fällt. Ebenso ein Bodenmosaik mit einer Kosmosdarstellung aus dem 13. Jh.
Seit den 1960er Jahren werden in der Krypta in einem eigenen Schrein von Elmar Hillebrand die Reliquien der Hl. Felicitas verehrt, die ursprünglich aus dem Kloster Heisterbach und dem Bonner Schloss stammen.
Spiritueller Impuls
Der heilige Pankratius war ein römischer Märtyrer der frühen christlichen Kirche. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet Der alles Beherrschende.
Pankratius, der Beherrschende. Welche Themen beherrschen gerade dein Leben?
Eisenbach: Die Marienkapelle in Eisenbach ist nicht nur eine ausgesprochen schöner Ort im Pleiser Ländchen, sondern auch mit einer bemerkenswerten Geschichte verbunden. Bereits seit langer stand hier eine der Muttergottes geweihte Andachtsstätte an deren Stelle Peter Kirchbaum im 19. Jh. eine Kapelle errichten ließ, aus Dankbarkeit über die Geburt seines Sohnes Johannes. Dieser wurde Priester und feierte 1870 in der Kapelle seine erste Hl. Messe.
Im 20. Jh. ging die Kapelle in den Besitz von Prälat Peter Buchholz über, ein engagierter katholischer Geistlicher, der während des NS-Regimes Gefängnisseelsorger in der NS-Hinrichtungsstätte Plötzensee war, und den Inhaftierten geistlichen Beistand gab.
In den 1950er Jahren wurde die Kapelle unter seiner Leitung und mit viel Eigenleistung der Dorfgemeinschaft renoviert und erweitert, erhielt das markante Dach und eine Sakristei. 1963 verstarb Prälat Buchholz und wurde neben "seiner" Kapelle bestattet.
Heute ist die Kapelle im Besitz der "Stiftung Eisbacher Marienkapelle", die die Kapelle als Pilgerstätte lebendig hält.
Die spätgotische Strahlenkranzmadonna ist für eine Kapelle auf dem Land außergewöhnlich. Sie wurde von der Familie eines in Plötzensee inhaftierten Widerstandskämpfers aus Dankbarkeit Prälat Buchholz gestiftet.
Höhepunkt ist das Patronatsfest zu Ehren "Unsere liebe Frau vom Rosenkranz" am ersten Oktoberwochenende.
Pleiserhohn: Die Kapelle geht zurück auf ein Wegekreuz, an dem die Dorfgemeinschaft Andachten hielt und den Rosenkranz betete. Da nicht mit einer Glocke gerufen werden konnte, wurde ein besonderes Horn geblasen, das die Bewohner zur Teilnahme einlud. Dieses Rufinstrument, das heute noch in der Kapelle aufbewahrt wird, stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. Gut 100 Jahre später, 1885 wird der Bau der heutige Kapelle durch Spenden und Nachbarschaftshilfe ermöglicht.
Nach wie vor ist die Kapelle Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft und Versammlungsort bei Veranstaltungen. Neben Andachten und religiösen Feiern ist die Anna-Kirmes jährlicher Höhepunkt.
Spiritueller Impuls
Die Heilige Anna gilt bis heute als Schutzpatronin der Mütter und der Ehe, der Ammen, der Hausfrauen und vielerlei Handwerker. Außerdem steht sie für eine glückliche Heirat, Kindersegen und eine problemlose Geburt.
Anna, die Mutter und Großmutter. Welchen Dank möchtest du deiner Mutter mitgeben?
Westerhausen: Die Kirche St. Michael wurde 1901 als Kapellenbau errichtet und bereits 1913 erweitert. Die Planungen hatten ihrem Anfang bereits in den 1870er JAhren. Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg führten zum Neuaufbau nach dem Krieg in der heutigen Gestalt. Mitte der 1970er Jahre wurde die Kirche nochmals durch Verlängerung des Kirchenschiffs und den Seitenschiffe erweitert-
Hennef Geisbach: Die kleine an einer Kreuzung befindlich Fachwerkkapelle ist für die Bewohner von Geisbach ein wichtiger Ort religiöser Heimat. Davon zeugen die zahlreichen Votivtafeln, die die Kapelle im Inneren schmücken.
Die Kapelle war ursprünglich im Besitz des Schulteshofes. Ihr Alter ist unbekannt. Ein großes Kreuz, das von einer Jesuitenmission im Jahre 1736 stammt, bildet das Zentrum.
Die schön gepflegte Kapelle ist auch heute noch fester Bestandteil des religiösen Lebens des Ortes.
Seligenthal: Die wohl älteste Niederlassung des Franziskanerordens nördlich der Alpen befindet sich in Seligenthal. Der von dem Hl. Franz von Assisi 1209 gegründete Bettelorden (Minoriten – Minder Brüder) siedelt anfange bevorzug in abgelegenen Orten. Bereits ca. 20 Jahre nach Ordensgründung stiftet Graf Heinrich von Sayn 2031 dem Minoritenorden ein Gelände im Wahnbachtal. Diese gründen einen Konvent und neben dem Tal den Namen „Vallis felix – Gesegnetes Tal“, den es bis heute als Seligenthal trägt. Um das Kloster entsteht eine kleine Ansiedlung, doch wirtschaftliche Schwierigkeiten sowie Brände und Hochwasser im 17. und 18. Jh. läuten den Niedergang des Klosters ein, das endgültig mit der Säkularisation 1803 aufgehoben und aufgelöst wird. Nach einige Jahren der Ungewissheit wird die Kirche 1834 zur Pfarrkirche von Seligenthal erhoben. Seit 2019 ist im ehemaligen Pfarrhaus eine kleine kontemplative Ordensniederlassung der Karmelitinnen mit zwei Eremitinnen eingezogen (Karmel St. Elia).
Die in der Zeit des Dombaus in Köln zwischen 1247 - 1255 im Stil der Rheinischen Spätromanik erbaute Kirche gilt als eine der schönsten Kirchen der Gegend und trägt das Patrozinium des Hl. Antonius. Der harmonische Bau besitzt nur ein Seitenschiff und besitzt nur auf der Nordseite Fenster, die eine besondere Lichtwirkung im Innenraum entfalten. Sehenswert ist der „Sakramentenschrank“, eine mit einem mittelalterlichen Ziergitter versehene Wandnische, in dem im Mittealter das Allerheiligste aufbewahrt wurde. Ebenso Teile des ursprünglichen Bodenmosaiks im Altarraum und ein „Pestengel aus dem 15. Jh. Früher Den Siegburger früherer Jahrzehnte ist die abgeschiedene Kirche auch als „Muß-Kapellchen bekannt, wo man heiratete, wenn der Nachwuchs schon unterwegs war.
Die fast gegenüberliegende Rochuskapelle wurde 1709 errichtet Dank für die Abwendung der Roten Ruhr einer hochansteckenden Krankheit, die in Siegburg wütete. Schon seit ca. 1630 gibt es eine Wallfahrt am 16. August zu Ehren des Hl. Rochus.
Spiritueller Impuls
Der heiligen Antonius ist in der ganzen Welt auch als der Heilige bekannt, der Verlorenes wiederfindet: die alltäglichen Dinge, mehr oder weniger wichtige Dokumente, aber auch den Glauben.
Antonius, der Finder. Wer oder was hilft dir, deinen Glauben wiederzufinden?
Siegburg: Die im 10./11. Jh. gegründete Kirche ist dem Hl. Servatius geweiht. Der Bau der dreischiffigen Basilika beginnt 1169, der spätromanische Westurm wird 1220 und der gotische Chor 1265/70 ausgeführt. Die Ausstattung ist einzigartig. Neben den Apostelfiguren von ca. 1521 aus einer Kölner Werkstatt und einer Madonna von ca. 1640 besitzt die Kirche den bedeutenden Reliquienschatz der alten Benediktinerabtei, der in Folge der Säkularisation in die Kirche kam. Dazu gehören die kostbaren Schreine der Hll. Mauritius, Innocentius, Beginus, Honoratus, Apollinaris, Alexius und Wunibaldus sowie zwei Tragaltäre (Mauritius- und Gregorius-Altar). Nach der Säkularisation sollte der Schatz in die Pfarrei Lohmar-Birk übertragen werden. Doch beim Abholen werden die jubelnden Birker von den Siegburgern tatkräftig daran gehindert und der Schatz bleibt in Siegburg. Der Anno-Schrein befindet sich wieder auf dem Michaelsberg.
Im Februar 2021 ist ein neuer Anno-Schrein in einer neugestalteten Kapelle in der Abteikirche eingeweiht worden.
Spiritueller Impuls
Der heilige Servatius ist einer der Eisheiligen. Im Volksglauben wird Servatius angerufen bei Fußleiden, Frostschäden, Rheumatismus und Rattenplagen.
Servatius, der Beschützer vor Leiden. Vor welchen Leiden willst du deine Mitmenschen beschützen?
St. Michael, Michaelsberg, Siegburg: Die Rundtour endet wieder hier.
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